Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 180
DOI: 10.1055/s-0045-1810481
Abstracts
Emotionale Fähigkeiten und Schwierigkeiten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Anorexia nervosa

Emotionsverarbeitung und Emotionsregulation bei Jugendlichen mit Anorexia nervosa: Eine EKP-Studie

Authors

  • E Schulla

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • J Beyer

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • L Nuding

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • L Oßwald

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • L Feldmann

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • C Zsigo

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • E Greimel

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • G Schulte-Körne

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
  • A Sfärlea

    1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, München, Deutschland
 

Einleitung: Aktuelle Befunde weisen auf Auffälligkeiten in der Verarbeitung emotionaler Reize sowie Schwierigkeiten in der Emotionsregulation bei Jugendlichen mit Anorexia nervosa (AN) hin. Die vorliegende, laufende Studie untersucht Emotionsverarbeitung und -regulation bei Jugendlichen mit AN im Vergleich zu Jugendlichen ohne psychische Erkrankungen. Emotionsverarbeitung und –regulation werden multimodal auf neuronaler, behavioraler und subjektiver Ebene erfasst.

Methoden: Weibliche Jugendliche (n>20 pro Gruppe) im Alter von 12-18 Jahren werden untersucht. Die Teilnehmerinnen betrachten Bildstimuli mit unterschiedlicher Valenz (positiv, negativ, neutral) unter zwei Bedingungen: passives Betrachten und kognitive Neubewertung. Erfasst wurden subjektive Valenzbewertungen und neurophysiologische Korrelate der emotionalen Verarbeitung über das Late Positive Potential (LPP). Zusätzlich wird die habituelle Verwendung adaptiver und maladaptiver Emotionsregulationsstrategien per Selbstbericht erfasst.

Ergebnisse: Wir erwarten, dass Jugendliche mit AN emotionale Reize insgesamt negativer bewerten und verringerte LPP-Amplituden zeigen. Zudem erwarten wir, dass Jugendliche mit AN eine eingeschränkte Emotionsregulation in Form von (1) geringerer Veränderung der Valenzbewertungen, (2) geringerer Reduktion der LPP-Amplituden sowie (3) erhöhten Werte für maladaptive und reduzierten Werte für adaptive Regulationsstrategien im Selbstbericht zeigen.

Schlussfolgerung: Die Studie ermöglicht einen differenzierten Einblick in emotionale Verarbeitungs- und Regulationsprozesse bei Jugendlichen mit AN. Die Befunde können zum besseren Verständnis emotionsbezogener Risikofaktoren beitragen und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung psychotherapeutischer Interventionen aufzeigen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025

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