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DOI: 10.1055/s-0045-1810486
Early-Onset of Obesity-Model: Auswirkungen einer frühzeitigen Gewichtsreduktion auf die Lebenserwartung und das Risiko von Begleiterkrankungen bei einem Patienten mit schwerer, früh auftretender Adipositas
Authors
Hintergrund: Es gibt nur wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen von früh einsetzender Adipositas auf die Mortalität und Komorbiditäten. Daher wurde ein Modell entwickelt, das Effekte – insbesondere auf die kardiovaskuläre Gesundheit – qualitativ und quantitativ erfasst.
Methoden: Das EOO-Model schätzt die Folgen früher Adipositas auf Lebenserwartung und Komorbiditäten. Exemplarisch wird ein Fall mit schwerer Adipositas ab Säuglingsalter betrachtet (BMI-Z-Score: 2,5 mit 2 Jahren, 4 mit 4 Jahren) und verschiedene Zeitpunkte der Gewichtsreduktion simuliert.
Ergebnisse: Ohne Intervention liegt die prognostizierte Lebenserwartung bei 37 Jahren. Das Risiko für Typ-2-Diabetes beträgt 54,9 % (mit 35 Jahren), für kardiovaskuläre Ereignisse 39,2 %.
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Eine Reduktion um 1 BMI-Z-Punkt mit 6 Jahren erhöht die Lebenserwartung um 5 Jahre; Risiken sinken auf 38,6 % (Diabetes) bzw. 33,6 %.
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Eine Reduktion um 2 Punkte steigert die Lebenserwartung um 27 Jahre; Risiken sinken auf 28,9 % bzw. 26 %.
Eine Gewichtsreduktion um 1,5 Punkte im Alter von 12, 18 oder 30 Jahren führen zu kleineren, aber relevanten Verbesserungen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unterstreichen die Vorteile einer frühen Gewichtsreduktion bei schwerer, frühkindlicher Adipositas, auch wenn spätere Interventionen weniger wirksam sind. Selbst bei anhaltender Adipositas verbessert eine Senkung des BMI-Z-Scores die Lebenserwartung deutlich. Die nichtlineare Wirkung betont die Bedeutung eines Körpergewichts nahe dem Normalbereich.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025
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