Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 184
DOI: 10.1055/s-0045-1810491
Abstracts
Short Talks | Diagnostik, Therapie und Versorgung der Adipositas

Zusammenhang zwischen Food Craving und Angst- und Depressionssymptomatik vor metabolischer Operation in Abhängigkeit der Moderatoren Geschlecht, Alter und Selbstwirksamkeit

Authors

  • B Pehlke

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
  • A Robitzsch

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
  • A Beckmann

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
  • J Rentschler-Heckel

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
  • C Michel

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
  • A-A Alex

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
  • M Teufel

    1   LVR-Universitätsklinik, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Essen, Deutschland
 

Einleitung: Zwei Drittel der Menschen vor bariatrischer Operation erfüllen die Kriterien mindestens einer psychischen Erkrankung. Die höchste Prävalenz zeigen Angststörungen, affektive Störungen und Essstörungen. Hierbei äußern sich Symptome einer Essstörung häufig subklinisch in Form von Food Craving. Food Craving beschreibt ein starkes Verlangen, zu essen und ist häufig mit einer Gewichtszunahme assoziiert. Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Food Craving und Angst- und Depressionssymptomatik vor bariatrischer Operation in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter und Selbstwirksamkeit.

Methoden: Daten wurden von N=78 (w=53, m=25) Menschen vor bariatrischer Operation im Rahmen der psychosomatischen Adipositas-Ambulanzsprechstunde in Form von Selbstberichten erhoben.

Ergebnisse: Es zeigte sich ein signifikanter Effekt von Food Craving auf Angst- und Depressionssymptomatik, b=0.294, SE=.046, t=6.404, p<.001. Food Craving erklärte 31% der Varianz der Angst- und Depressionssymptomatik, R 2 =.31. Es zeigte sich ein signifikanter Moderationseffekt des Geschlechts auf den Zusammenhang, b=0.251, SE=.119, t(74)=2.105, p=.039. Es zeigte sich jedoch kein Effekt der Moderatoren Selbstwirksamkeit oder Alter auf diesen Zusammenhang.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse verdeutlichen die Notwendig, die psychische Gesundheit und das Vorliegen von Food Cravings sowie demografische Variablen in die Planung bariatrischer Operationen und der Nachsorge mit einzubeziehen.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

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