Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 184-185
DOI: 10.1055/s-0045-1810494
Abstracts
Short Talks | Nahrungsmittel, Ernährungsverhalten und Ernährungstherapie bei Adipositas

Food Addiction, Binge Eating Disorder und Obesity (FABEDO): Eine Studie zur Untersuchung von Suchtmechanismen bei Adipositas

A L Muckel
1   Otto-Friedrich Universität Bamberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bamberg, Deutschland
,
M Pape
1   Otto-Friedrich Universität Bamberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bamberg, Deutschland
,
A Bader
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
,
A Müller
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
,
S Steins-Löber
1   Otto-Friedrich Universität Bamberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bamberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung: Um der steigenden Prävalenz von Adipositas und verbundenen Folgeerkrankungen effektiv entgegenwirken zu können, bedarf es eines verbesserten Verständnisses. Zwei Störungsbilder stehen im Zusammenhang mit suchtspezifischen Aspekten bei Adipositas: Binge Eating Störung (BES) und Food Addiction (FA). Während BES mit Kontrollverlust über das Essverhalten konzeptualisiert wird, fokussiert FA primär hochverarbeitete Nahrungsmittel und deren suchterzeugendes Potential. Unklar ist, ob FA ein eigenständiges Störungsbild, oder ein transdiagnostisches Konstrukt darstellt. Bisher fehlen Studien, die Suchtmechanismen mithilfe experimenteller Paradigmen bei Menschen mit Adipositas untersuchen und FA und BES voneinander abgrenzen.

Methoden: Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes sollen 360 Menschen mit Adipositas rekrutiert werden. Basierend auf strukturierten klinischen Interviews werden 4 Gruppen gebildet: Adipositas, Adipositas und BES, Adipositas und FA, Adipositas und BES und FA. In der folgenden Labortestung werden experimentelle Paradigmen (u.a. Go/No-Go, Cue-reactivity) mit Nahrungsmittelreizen durchgeführt. Bilder von hochverarbeiten und unverarbeiteten Lebensmitteln dienen jeweils als Experimental- bzw. Kontrollstimuli. Außerdem werden Fragebögen, u.a. zu Essverhalten, Emotionsregulation und interpersonellen Beziehungen durchgeführt.

Ergebnisse: Konzept, Studiendesign und erste Ergebnisse werden vorgestellt.

Schlussfolgerung: Mit einem besseren Verständnis von möglichen Suchtmechanismen hinter Adipositas kann die Therapie langfristig verbessert werden, etwa durch die Integration von Therapieelementen, die sich in der Behandlung von anderen Süchten bereits bewährt haben.



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Article published online:
15 September 2025

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