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DOI: 10.1055/s-0045-1810495
Low-Protein Mealtest als Prädiktor für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion bei schwerer Adipositas
Einleitung: Frühere Studien zeigen, dass Gewichtsverlust-resistente („sparsame“) und -affine („verschwenderische“) Individuen mittels proteinarmer Überernährung differenziert werden können. Daher wurde untersucht, ob anhand der nahrungsinduzierten Thermogenese (DIT) während eines proteinarmen Mahlzeitentests (LPMT) der Gewichtsverlust nach einer 3-monatigen Kalorienreduktionsdiät (VLCD) bei morbider Adipositas vorhergesagt werden kann.
Methoden: Es wurden 20 PatientInnen (BMI ø46,9±SD 7 kg/m2; Fettmasse (FM)-Index 24,8±5,9 kg/m2; Fettfreie Masse (FFM)-Index 21,1±2,5 kg/m2) aus einem multimodalen Adipositasprogramm mit 12-wöchiger VLCD (800 kcal/Tag) eingeschlossen. Vor Beginn wurde der Grundumsatz mittels indirekter Kalorimetrie bestimmt. Im Anschluss wurde ein hochkalorischer, proteinarmer (1%) Mahlzeitentest durchgeführt und 30, 60, 90, 120, 150 und 180 min postprandial der Energieverbrauch gemessen. Während der VLCD wurde monatlich die Körperzusammensetzung bestimmt und die Zusammenhänge zwischen LPMT-DIT und Gewichts-, FM- und FFM-Reduktion analysiert.
Ergebnisse: Nach 12-Wochen VLCD war das Gewicht um ø13,03±3,48% und die FM um ø22,22±8,47% reduziert. Die adjustierte DIT während des LPMT betrug ø17,7±13.4 kcal/3h. Dabei war eine um 10 kcal/3h höhere DIT mit einem um -1,5kg größeren Gewichts- (r=-0.51, p=0.023) und -1,6kg höheren FM-Verlust (r=-0,51, p=0,026), aber nicht mit der FFM-Reduktion (p=0,96) assoziiert.
Schlussfolgerung: Eine größere DIT nach einem LPMT war ein signifikanter Prädiktor für den Gewichts- und FM-Verlust bei einer 12-wöchigen VLCD in einer Kohorte mit schwerer Adipositas.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025
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