Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 185-186
DOI: 10.1055/s-0045-1810497
Abstracts
Short Talks | Nahrungsmittel, Ernährungsverhalten und Ernährungstherapie bei Adipositas

Die Rolle von Ernährung, körperlicher Aktivität und Darmmikrobiom auf Entzündungsmarker und den Coenzym-Q10-Status bei metabolisch gesunden und ungesunden Personen mit unterschiedlichem BMI

M Solano Marchini
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
,
K Schlicht
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
,
N Rohmann
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
,
C Geisler
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
,
K Türk
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
,
M Laudes
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Innere Medizin I, Bereich Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährungsmedizin, Kiel, Deutschland
,
D M Schulte
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Diabetologie und Klinischestoffwechselforschung, Kiel, Deutschland
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Innere Medizin I, Bereich Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährungsmedizin, Kiel, Deutschland
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Einleitung: Ein hoher BMI ist ein Risikofaktor für kardiometabolische Erkrankungen, spiegelt aber nicht das individuelle Risiko wider. Unsere Ziel ist den Einfluss von Ernährung, körperlicher Aktivität und Darmmikrobiom-profilen (Shannon-Index, Bray–Curtis-PCoA) auf Entzündungsmarker (CRP, IL-6, sIL-6R, IL-6/sIL-6) und Coenzym Q10 (oxidiert/reduziert) in Abhängigkeit vom metabolischen Gesundheitsstatus zu untersuchen

Methoden: 1714 Teilnehmer der Food Chain Plus Kohorte wurden in sechs Gruppen unterteilt (normal-, übergewichtige und adipöse Teilnehmer – je metabolisch gesund oder ungesund). Multiple lineare Regressionsmodelle mit Interaktionstermen wurden verwendet, metabolisch gesunde Normalgewichtige dienten als Referenz-gruppe.

Ergebnisse: Unabhängig von der Gruppe war Proteinzufuhr positiv mit sIL-6R (p-wert=0.0267) und CoQ10 (p-wert=0.0440) assoziiert. Sportliche Aktivität zeigte in allen Gruppen eine inverse Assoziation mit sIL-6R (p-wert=0.0088) und IL-6/sIL-6-Komplex (p-wert=0.0285). Ein höherer Shannon-Index korrelierte negativ mit CoQ10 (p-wert=0.0231) und oxidiertem CoQ10 (p-wert=0.0298). Bray-Curtis-PCoA3 war negative mit CoQ10 und positiv mit allen Entzündungsmarkern assoziiert. Für IL-6 variierte der Effekte: bei metabolisch gesunden Übergewichtigen war PCoA3 negativ mit IL-6 assoziiert (p-wert=0.003), bei ungesunden Übergewichtigen positiv (p-wert=0.040). Kohlenhydrataufnahme korrelierte positiv mit IL-6, besonders stark bei metabolisch gesunden Übergewichtigen und Adipösen.

Schlussfolgerung: Lebensstill und Darmmikrobiom beeinflussen den Entzündungs- und CoQ10-status. Einige Effekte variieren je nach metabolischem Profil – ein Hinweis auf das Potenzial personalisierter Interventionen zur Verbesserung der metabolischen Gesundheit.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

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