Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 186
DOI: 10.1055/s-0045-1810499
Abstracts
Short Talks | Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes: Welche Einflussfaktoren sind zu beachten?

Authors

  • N Prinz

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • C Denzer

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • O Ovcarov

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • M Fiedler

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • T Amstätter

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • A Bauer

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • M Hochdorfer

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • M Kriechbaum

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • A Lohrmann

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • R Nowak

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • M Richter

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • A Schießl

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • M Schirmer

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • R Völk

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • S Brandt-Heunemann

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
  • M Wabitsch

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, DDG zertifiziertes Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland
    2   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), Standort Ulm, Ulm, Deutschland
 

Einleitung: Bestehende Therapie- und Schulungsangebote vermögen Kinder und Jugendliche mit Typ-2-Diabetes (KJmT2D) nicht oder nur unzureichend zu erreichen, was sich in einer oft geringen Therapieadhärenz widerspiegelt. Ziel war es mögliche Barrieren zu identifizieren, die in der Versorgung zu berücksichtigen sind.

Methoden: Sozioökonomische und psychosoziale Daten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung wurden retrospektiv von 19 KJmT2D (Alter: 14,1±2,0 Jahre; 63,2% weiblich; HbA1c: 9,2±3,3%) erhoben, die zwischen Januar 2017 und September 2024 im Diabeteszentrum des Universitätsklinikums Ulm behandelt wurden. Die Auswertung erfolgte deskriptiv (Mittelwert±SD,%).

Ergebnisse: 79% der KJmT2D hatten einen Migrationshintergrund, 63% besuchten eine Förder-/Hauptschule und 79% lebten in belasteten Familiensituationen (u.a. getrenntlebende Eltern, familiäre Konflikte, psychische Erkrankung eines Elternteils, finanzielle Nöte, Heimunterbringung). Nur 61% wurden von einer primären Bezugsperson zum Vorstellungstermin begleitet. Zum Diagnosezeitpunkt hatten 90% Adipositas, 53% Dyslipidämie/Hypertonie, 21% Mikroalbuminurie, 37% Steatosis hepatis und 37% psychischen Komorbiditäten. Nur 26% gaben an, regelmäßig körperlich aktiv zu sein. Bei 71% hatte mindestens ein Elternteil Adipositas, bei 83% war ein Verwandter (1./2.Grades) von Diabetes mellitus betroffen.

Schlussfolgerung: Faktoren wie Migrationshintergrund, niedriges Bildungsniveau, psychische Komorbiditäten, komplexe Familienstrukturen und geringe familiäre Unterstützung können die leitliniengerechte Versorgung erschweren. Ein strukturiertes, interdisziplinäres Versorgungsprogramm ist nötig, das die spezifischen Bedürfnisse von KJmT2D adressiert.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

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