Körperzufriedenheit (und Essstörungen) bei trans*Männern vor und nach maskulinisierender Operation

Einleitung: Menschen mit Geschlechtsdysphorie zeigen eine erhöhte Rate an Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild. Ein positives Körperbild stellt einen positiven prognostischen Faktor für die Zeit nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen dar; ein negatives Körperbild kann zu niedrigem Selbstwertgefühl und geringeren sozialen Fähigkeiten führen und dysfunktionale kompensatorische Verhaltensweisen, z.B. Essstörungen, fördern. Studienziel ist, die Zufriedenheit mit dem (genitalbezogenen) Körperbild, die sexuelle Zufriedenheit, das sexuelle Funktionieren sowie die Essstörungspathologie bei trans*Männern in Deutschland vor und nach einer maskulinisierenden Operation (bilaterale Mastektomie) zu erfassen.

Methoden: Es handelt sich um eine Fragebogenuntersuchung zu drei Messzeitpunkten bei trans*Männern. Die Fragebögen umfassen Essstörungspathologie (Eating Disorder Inventory-2; EDI-2), genderdysphorisches Erleben (Transgender Congruence Scale; TCS), Körperbildunzufriedenheit (Fragebogen zum Figurbewusstsein, FFB) sowie sexuelle Zufriedenheit (New Sexual Satisfaction Scale; NSSS-SD).

Ergebnisse: Wir präsentieren einen Vergleich der prä- und postoperativen Genderdysphorie, Körperbildzufriedenheit, Essstörungspathologie und der sexuellen Zufriedenheit. Postoperativ zeigen sich signifikante Verbesserungen in den TCS-Werten (p<.001) und den FFB-Werten (p=.01). Hingegen zeigen sich keine signifikanten Veränderungen in Bezug auf den EDI-2 (p=.335) und den NSSS-SD (p=.12).

Schlussfolgerung: Übergeordnetes Ziel ist es, die systematische Untersuchung der psychischen Gesundheit von trans*Personen in Deutschland zu fördern. Die gewonnenen Daten können genutzt werden, um gezielte und bedürfnisorientierte therapeutische Angebote für trans*Personen zu schaffen.

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Article published online:
15 September 2025