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DOI: 10.1055/s-0045-1810512
Postprandiale Glukoseantwort nach proteinarmem Mahlzeitentest als Prädiktor für den Abnehmerfolg bei schwerer Adipositas
Authors
Einleitung: Studien legen nahe, dass proteinarme Überernährung „sparsame“ und „verschwenderische“ Stoffwechseltypen identifizieren kann, wobei erstere eine reduzierte thermogene Reaktion zeigen und weniger Gewicht sowie Fettmasse (FM) verlieren. Wir untersuchten, ob die postprandiale Glukoseantwort eines proteinarmen Mahlzeitentests den Abnehmerfolg einer 12-wöchigen sehr niedrigkalorischen Diät (VLCD) prognostizieren kann.
Methoden: Bei 18 Teilnehmenden (11 weiblich; Alter 46±11 Jahre; BMI 47,1±7,6 kg/m2) einer Adipositas-Komplextherapie erfassten wir nach einer dreitägigen standardisierten Diät und 24-stündigem Fasten den Ruheenergieumsatz sowie die Körperzusammensetzung. Anschließend erfolgte ein proteinarmer Mahlzeitentest (1 % Proteinanteil, 50% des Ruheenergieumsatzes). Kontinuierliche Glukosemessungen ermöglichten die Berechnung der Fläche unter der Kurve (AUC). Daraufhin begann die VLCD (800 kcal/Tag) mit regelmäßiger Erfassung der Körperzusammensetzung.
Ergebnisse: Die durchschnittliche postprandiale 3-h-Glukose-AUC des proteinarmen Mahlzeitentests betrug 19.606±3.427 mg·min/dL. Nach der VLCD lagen die mittleren Verluste von Körpergewicht und FM bei 18,1±4,8 kg und 15,7±5,0 kg. Eine um 10.000 mg·min/dL höhere 3-h-Glukose-AUC prognostizierte einen durchschnittlichen Gewichts- und FM-Verlust von 9,5 kg (p = 0,017) und 8,7 kg (p = 0,041), unabhängig von Geschlecht, Alter, Körperzusammensetzung und Energiezufuhr.
Schlussfolgerung: Postprandiale Glukosemuster nach einem proteinarmen Mahlzeitentest könnten Marker für den Abnehmerfolg bei schwerer Adipositas darstellen und zur Individualisierung der Adipositastherapie beitragen.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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