Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 191-192
DOI: 10.1055/s-0045-1810516
Abstracts
Short Talks | Metabolische und endokrinologische Aspekte der Adipositas

Therapeutische Selensupplementation in Mäusen mit etabliertertem Übergewicht verringert Fettmasse und verbessert die Insulinsensitivität.

Authors

  • R Hauffe

    1   Universität Potsdam, Molekulare und Experimentelle Ernährungsmedizin, Potsdam, Deutschland
  • M González-Morón

    1   Universität Potsdam, Molekulare und Experimentelle Ernährungsmedizin, Potsdam, Deutschland
  • V Kabbouchy

    1   Universität Potsdam, Molekulare und Experimentelle Ernährungsmedizin, Potsdam, Deutschland
  • C F Schüßler

    2   Universität Potsdam, Lebensmittelchemie, Potsdam, Deutschland
  • M Maares

    2   Universität Potsdam, Lebensmittelchemie, Potsdam, Deutschland
  • A Kleinridders

    1   Universität Potsdam, Molekulare und Experimentelle Ernährungsmedizin, Potsdam, Deutschland
 

Einleitung: Selenoproteine sind wichtige Modulatoren der zellulären Redox-Homöostase und von Stoffwechselprozessen. Wir konnten bereits zeigen, dass Mäuse, die ab 4 Wochen Alter mit einer selenreichen Hochfettdiät (SRHFD) gefüttert werden, vor einer ernährungsbedingten Insulinresistenz geschützt sind. SRHFD-gefütterte Mäuse zeigen eine erhöhte Expression des Insulinrezeptors (InsR) im weißen Fettgewebe (WAT) und eine verbesserte Ganzkörper-Insulinsensitivität. Dies war auf eine WAT-spezifische Hochregulierung des sekretierten Selenoproteins Glutathionperoxidase 3 (GPx3) zurückzuführen.

Methoden: Wir untersuchen in dieser Studie, inwieweit die Selensupplementation in Mäusen therapeutisch auf die Insulinresistenz wirken kann. Hierzu wurden Mäuse für 8 Wochen mit einer HFD gefüttert, um Übergewicht und Insulinresistenz auszulösen. Danach teilten wir die Gruppe und fütterten dieselbe HFD oder die SRHFD für weitere 20 Wochen. Es folgten eine umfassende metabolische Charakterisierung und molekulare Untersuchungen.

Ergebnisse: SRHFD-gefütterte Mäuse nehmen 20% weniger Gewicht zu als die HFD Kontrollgruppe, maßgeblich aufgrund eines geringeren Körperfettanteils. Spezifisch das WAT zeigt verringerten oxidativen Stress, erhöhte GPx1/3 und InsR Expression, sowie verbesserte Insulinsensitivität. Mechanistisch zeigen wir in vitro, dass extrazelluläres GPx3 über den Transkriptionsfaktor SP1 die InsR Expression erhöht.

Schlussfolgerung: Die Selensupplementation in Mäusen mit etabliertem Übergewicht und Insulinresistenz führt zu geringerem Körpergewicht, Fettmasse, sowie verbesserter WAT Insulinsensititivät, maßgeblich über WAT-spezifisch erhöhte Expression von GPx3 und darauffolgend des Insulinrezeptors.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025

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