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DOI: 10.1055/s-0045-1810534
Gewichtsverlaufsmuster bei weiblichen Jugendlichen mit Anorexia nervosa in stationärer Behandlung: Ein Vergleich der Anorexia nervosa Diagnosen
Einleitung: Die Gewichtsrehabilitation ist zentrales Ziel in der Behandlung der Anorexia nervosa (AN). Der Einfluss verschiedener Gewichtsverlaufsmuster auf den Behandlungserfolg, insbesondere in Bezug auf AN-Diagnosen, ist noch unzureichend erfasst.
Methoden: Die retrospektive Studie analysierte die Gewichtsverlaufsmuster von AN-Patientinnen (9-18 Jahre, restriktiver Subtyp (AN-R), Binge-Purge-Subtyp (AN-BP), atypische AN (AN-A)), die zwischen 1992 und 2015 stationär behandelt wurden. Klinische Charakteristika und gewichtsbezogene Outcomes wurden untersucht. Die Gewichtsverlaufsmuster wurden mittels Growth Mixture Models identifiziert.
Ergebnisse: Bei 131 AN-Patientinnen wurden drei Gewichtsverläufe identifiziert: linear (L-G, n=91), quadratisch mit Plateau (QWP-G, n=18) und quadratisch mit Abnahme (QWL-G, n=22). L-G lag am häufigsten bei AN-R (80%, p<0.001), QWL-G bei AN-BP (50%, p<0.001) und QWP-G bei AN-A (63%, p<0.001) vor. QWP-G wies eine längere Behandlungsdauer, einen niedrigeren BMI z-Score bei Aufnahme und eine geringere Gewichtssuppression (p<0.001) als die Gewichtsverläufe L-G und QWL-G auf. QWL-G zeigte die höchste Gewichtssuppression (p=0.021) und den höchsten BMI z-Score bei Aufnahme (p=0.014) im Vergleich zu L-G und QWP-G. Ein höherer BMI z-Score und eine höhere Gewichtssuppression bei Aufnahme sagten eine höhere wöchentliche Gewichtszunahme (p=0.007) im L-G voraus.
Schlussfolgerung: Die Früherkennung von Gewichtsverlaufsmustern kann sich eventuell positiv auf den Therapieerfolg auswirken. Zusätzliche Studien sind hierfür jedoch nötig.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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