Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1810560
Untersuchung der Struktur von Essstörungssymptomen bei erwachsenen Männern: eine Netzwerkanalyse
Authors
Essstörungen werden zunehmend als Gesundheitsrisiko für Männer anerkannt. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass die Symptome bei Männern aufgrund stereotyper Wahrnehmungen und geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Symptomdarstellung unerkannt bleiben. Neue Untersuchungen konzentrieren sich verstärkt auf Einstellungen und Verhaltensweisen, die auf Muskelaufbau und – definition abzielen. Mithilfe der Netzwerkanalyse sollten frühere Erkenntnisse über die Darstellung von Essstörungen bei Männern in dieser Studie bestätigt und erweitert werden. Dazu wurde die Rolle von Sorgen hinsichtlich der Muskulosität in einem erweiterten Spektrum von Essstörungssymptomen untersucht.
An der Studie nahmen 294 erwachsene Männer teil, die Fragebögen zu muskelbezogenen und essstörungsrelevanten Symptomen beantworteten. Dabei wurden erstmals auch orthorektisches Essverhalten sowie Symptome der Vermeidenden/Restriktiven Nahrungsaufnahmestörung (ARFID) berücksichtigt.
Die Analyse ergab fünf Symptomgruppen, die sich auf muskelbezogene Sorgen, zentrale Essstörungssymptome und selektives Essverhalten bezogen. Als besonders zentrale Symptome wurden Grübeln über gesundes Essen, Schuldgefühle bei ungesundem Essen, die Überbewertung des Gewichts, Sorgen um die Muskulosität sowie selektives Essverhalten identifiziert
Die Ergebnisse bestätigen frühere Befunde und zeigen, dass muskelaufbauende Verhaltensweisen Teil eines umfassenderen Musters körperformender und regelgeleiteter Ernährungsweisen bei Männern sind.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany