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DOI: 10.1055/s-0045-1810562
Genetische Varianten im GLP1-R-Gen und ihre geschlechtsspezifische Bedeutung bei Adipositas
Authors
Die Wirksamkeit von Inkretin-basierten Therapien für Adipositas wird möglicherweise durch genetische Varianten beeinflusst. Daher wurden umfassende genetische und funktionelle Analysen der Gene GIP, GIP-R, GCG, GCG-R und GLP1-R in diversen Kollektiven von Patient*innen mit schwerer Adipositas durchgeführt.Basierend auf publizierten Daten einer genomweiten Assoziationsstudie für den BMI wurde ein Haplotyp mit neun Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) im GLP1-R identifiziert. Diese SNPs zeigen einen stärkeren Effekt auf den BMI bei Männern als bei Frauen. Von den neun SNPs, liegt lediglich rs1042044 (p.Leu260Phe) im kodierenden Bereich. Ein Mutationsscreen bei Kindern und Jugendlichen mit schwerer Adipositas identifizierte weitere SNPs in allen untersuchten Genen, von denen einige eine Assoziation mit Adipositas aufweisen. Für drei SNPs (rs1042044, rs10305420 und rs910170) wurde die Transmissionsrate in 777 Familien mittels des Transmissions-Disequilibrium-Tests untersucht. Hierbei konnten keine Abweichungen detektiert werden. In einer weiteren Kohorte von 807 Patient*innen, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen hatten, wurde ein tendenzieller Anstieg der Frequenz des C-Allels von rs1042044 mit zunehmenden Gewichtsverlust beobachtet – insbesondere bei Frauen. Zudem konnten initiale in vitro Analysen zu rs1042044 keine Unterschiede in der Internalisierung zwischen dem wildtypischen und dem mutanten GLP1-R feststellen.
Zukünftige Studien sind notwendig, um die Bedeutung von rs1042044 für das Ansprechen auf die Inkretin-basierten Therapien zu bestimmen.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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