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DOI: 10.1055/s-0045-1810563
Sagen Emotionsregulation und Arbeitsgedächtnisleistung Essanfälle bei der Binge-Eating-Störung vorher?
Authors
Einleitung: Studien im Bereich der Binge-Eating-Störung (BES) liefern Hinweise auf einen kausalen Einfluss (mal)adaptiver Emotionsregulation (ER) auf das Auftreten von Essanfällen. Befunde aus der Grundlagenforschung legen nahe, dass dieser Zusammenhang durch den Einfluss der ER auf die kognitive Kontrolle mediiert wird. Die vorliegende Studie untersucht prospektive Zusammenhänge zwischen der Verwendung adaptiver und maladaptiver ER-Strategien, Arbeitsgedächtnisleistung und dem Auftreten von Essanfällen bei Personen mit BES.
Methoden: ProbandInnen mit BES wurden 14 Tage 6-mal täglich über ihr Handy u.a. zu ihrer Stimmung, Emotionsregulation und dem Auftreten von Essanfällen befragt. Zudem bearbeiteten sie bei jeder Abfrage eine Arbeitsgedächtnisaufgabe (n-back) zur Erfassung kognitiver Kontrolle.
Ergebnisse: Die vorläufigen Resultate (n=51) egaben, dass Essanfälle mit signifikant höherer Nutzung maladaptiver ER-Strategien, signifikant niedrigerer Nutzung adaptiver ER-Strategien und einer signifikant höheren Reaktionszeit in der Arbeitsgedächtnisaufgabe einhergehen. Prospektive Analysen zeigen signifikante Zusammenhänge der Nutzung maladaptiver ER-Strategien mit dem späteren Auftreten von Essanfällen, jedoch keine Effekte der Nutzung adaptiver ER-Strategien und keine Effekte der Leistung und Reaktionszeit in der Arbeitsgedächtnisaufgabe. Der (prospektive) Zusammenhang von Emotionsregulation und Essanfällen wird nicht durch die Leistung oder Reaktionszeit in der Arbeitsgedächtnisaufgabe moderiert.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendung maladaptiver ER-Strategien das Risiko für das Auftreten von Essanfällen erhöht.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025
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