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DOI: 10.1055/s-0045-1810572
DAYBREAK-Studie: Setmelanotid im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Varianten des Melanocortin-4-Rezeptor-Signalwegs
Authors
Einleitung: Die zweistufige DAYBREAK-Studie (NCT04963231) untersucht Setmelanotid bei Patienten mit Varianten in≥1 von 31 Genen des Melanocortin-4-Rezeptor(MC4R)-Signalwegs – einem zentralen Regulator von Energiehaushalt und Sättigung.
Methoden: Eingeschlossen wurden 6- bis 65-jährige mit BMI≥40 kg/m2 (≥18 Jahre) bzw.≥97. Perzentil (6–<18 Jahre) und Hyperphagie bei passenden genetischen Varianten. Nach einer 16-wöchigen offenen Phase (S1) konnten Patienten mit altersgerechter Gewichtsabnahme in die 24-wöchige, doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Phase 2 (S2) übergehen. Ein BMI-Anstieg≥5% in S2 ermöglichte den Wechsel zu Setmelanotid oder den vorzeitigen Übergang zur Überbrückung.
Ergebnisse: 49 Patienten mit Varianten in PHIP, PLXNA(1–4), SEMA3(A–G), SIM1, MAGEL2, TBX3 oder RPGRIP1L wurden 2:1 randomisiert. 39 schlossen S2 ab; 3 Placebo-Patienten wechselten während S2. Sechs (4 Placebo, 2 Setmelanotid) begannen vorzeitig eine Überbrückungstherapie. 84,4% der Setmelanotid- vs. 29,4% der Placebo-Gruppe erreichten oder hielten eine≥5%ige BMI-Reduktion (P=0,001). In der kontinuierlichen Setmelanotid-Gruppe lag die mittlere BMI-Veränderung bei –12,4%. Ergebnisse bei PHIP-Varianten (eine gestörte POMC-Transkription führt zu Adipositas), zeigten konsistente Effekte. Setmelanotid wurde gut vertragen.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der randomisierten Absetzphase (Stufe 2) bestätigen die Wirksamkeit von Setmelanotid bei Patienten mit MC4R-Signalweg-assoziierten Genvarianten und legen nahe, dass diese Varianten potenzielle Ziele für eine Setmelanotid-Therapie darstellen könnten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025
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