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DOI: 10.1055/s-0045-1810575
Gewichtsstigmatisierung und Gewichtstatus von Kindheit bis Adoleszenz: Selbstregulation als Mediator?
Authors
Einleitung: Der Gewichtsstatus ist ein häufiger Grund für das Erleben von Stigmatisierungen und gilt als Prädiktor für Binge Eating und Adipositas. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von erlebter Gewichtsstigmatisierung während der Grundschulzeit auf das Körpergewicht in der Adoleszenz zu untersuchen, wobei die Rolle der Selbstregulation als Mediator der Beziehung zwischen Stigmatisierung und Gewichtsstatus betrachtet wurde.
Methoden: Insgesamt liegen Daten von 1612 Kinder (49,1% männlich) der PIER-Studie im Alter von 7–11 Jahren vor; diese wurden zwei (Alter: 9-13) und acht Jahre später (Alter: 16-21 Jahre) nochmals getestet. Die Kinder und Jugendlichen berichteten die erlebte Gewichtsstigmatisierung, die Selbstregulation wurde anhand von Fragebögen und verhaltensbasierten Tests erhoben, der standardisierte Body-Mass-Index (BMI-SDS) anhand der gemessenen Körpergröße und des Körpergewichts berechnet. Die Auswertung erfolgte anhand von Strukturgleichungsmodellen.
Ergebnisse: Insgesamt berichteten 51% der Kinder mit Übergewicht und 72% mit Adipositas von Gewichtsstigmatisierung. Erste Analysen zeigten, dass Gewichtsstigmatisierung eine reduzierte Selbstregulation prädizierte, die wiederum einen höheren BMI-SDS etwa 8 Jahre später prädizierte.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse liefern erste Hinweise auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen Gewichtsstigmatisierung und Selbstregulation und deren Einfluss auf die Gewichtsentwicklung im Kindes- und Jugendalter und sollten in Präventions- und Interventionsmaßnahmen berücksichtigt werden.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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