Z Gastroenterol 2025; 63(08): e388-e389
DOI: 10.1055/s-0045-1810668
Abstracts | DGVS/DGAV
Freie Vorträge

Robotische versus laparoskopische Pankreaslinksresektion – was sagen die real-world Daten zum Outcome?

Authors

  • L von Fritsch

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • J Duhn

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • K Honselmann

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • L Bolm

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • R Braun

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • M Kist

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • H Lapshyn

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • S Litkevych

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • S Deichmann

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • T Keck

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • U Wellner

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • T Abdalla

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
 

Einleitung: Die robotische Chirurgie nimmt einen zunehmend großen Stellenwert in der onkologischen Chirurgie ein. Auch die Pankreaschirurgie, vor Allem die Pankreaslinksresektion wird hiervon erfasst

Ziel: Ziel der Studie war, das kurz-/mittelfristige Outcome von robotischer im Vergleich zur weiter verbreiteten laparoskopischen Pankreaslinksresektion in Deutschland zu vergleichen

Methodik: Datengrundlage der Analyse war das Krebsregister der Arbeitsgemeinschaft deutscher Tumorzentren. Aus den Daten konnten 180 robotische und 363 laparoskopische Linksresektionen seit 2015 identifiziert werden. Nach Vergleich der demographischen und histopathologischen Daten erfolgte für Patient:innen mit einem Adenokarzinom ein Matching nach Alter, Geschlecht, T- und N-Status für laparoskopische/robotische Eingriffe. Gesamt/rezidivfreies Überleben wurde mittels Kaplan-Meier, 90-Tage Mortalität/Lokalrezidivrate mittels kumulativem Hazard (KH) verglichen ([Abb. 1] [2] [3]).

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Abb. 1
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Abb. 2
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Abb. 3

Ergebnis: Seit 2015 lässt sich ein zunehmender Anteil robotischer Verfahren feststellen. Vor Matching zeigte sich, dass robotisch operierte Patient:innen im Vergleich zu laparoskopisch operierten Patient:innen jünger waren (66 vs. 68 Jahre, p=0.009), eine niedrigere präoperative Morbidität, ausgedrückt durch den ECOG aufwiesen (99% vs. 92% ECOG 1/2, p<0.001) und histologisch häufiger Adenokarzinome als andere Pathologien (z.B. neuroendokrine Karzinome) aufwiesen (p<0.001).

Nach Machting (111 Fälle pro Gruppe) zeigte sich für laparoskopische und robotische Verfahren ein gleichwertiges Outcome bezüglich Konversionsraten (0% vs. 1.8%, p=0.478), R0-Resektionsrate (77% vs. 78%, p=0.667) und Milzerhalt (59% vs. 63%, p=0.582). In der robotischen Gruppe wurden im Schnitt mehr Lymphknoten reseziert (19 vs. 15, p=0.003). Die Zeit bis zur adjuvanten Chemotherapie war jedoch in der robotischen Gruppe signifikant länger (53 vs. 46 Tage, p=0.043) ([Tab. 1]). Das KH einer 90-Tage Mortalität war mit 0.12 in der robotischen tendenziell, jedoch nicht signifikant im Vergleich zur laparoskopischen (0.05) erhöht (p=0.07). In Bezug auf das Gesamtüberleben, das rezidivfreie Überleben und die lokale Rezidivrate waren eine robotische und laparoskopische Pankreaslinksresektion gleichwertig

Tab. 1 Outcome nach 1:1 propensity score matching einer laparoskopischen und robotischen Pankreaslinksresektion

laparoskopisch

robotisch

n=111

n=111

p

R0-Resektion (%)

76.9

78.2

0.667

Konversionsrate (%)

0.0

1.8

0.478

Milzerhalt (%)

58.6

63.1

0.582

Anzahl entfernter Lymphknoten (Median)

15.0

18.5

0.003

Tage bis adjuvante Therapie (Median)

46.0

53.0

0.043

90-Tage Mortalität (kumulatives Hazard)

0.05

0.12

0.070

Schlussfolgerung: In dieser Studie basierend auf real-world Daten konnte gezeigt werden, dass eine robotische einer laparoskopischen Pankreaslinksresektion im kurz- und mittelfristigen Outcome nicht unterlegen ist und somit eine valide Alternative darstellt

Präsentiert in der Sitzung: CAMIC: Herausforderungen in der MIC und Robotik

Freitag, 19. September 2025, 17:00 – 18:30, Theodor Billroth



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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