Z Gastroenterol 2025; 63(08): e402
DOI: 10.1055/s-0045-1810695
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Oberer GI-Trakt: Ernährung & funktionelle Beschwerden Freitag, 19. September 2025, 09:45 – 11:13, MZF 4

Pflanzliches Wacholderbeeröl führt zu Verbesserung der Beschwerden bei dyspeptischen Verdauungsbeschwerden wie Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Blähungen und Völlegefühl

Authors

  • U Albrecht

    1   Mediconomics GmbH, Hannover, Deutschland
  • A Madisch

    2   Centrum Gastroenterologie Bethanien, Frankfurt, Deutschland
  • N Lonnemann

    1   Mediconomics GmbH, Hannover, Deutschland
  • L Schablauer

    1   Mediconomics GmbH, Hannover, Deutschland
 

Einleitung: Wacholder (Juniperus communis L.) wird in der Phytotherapie aufgrund seines hohen Gehalts an bioaktiven ätherischen Ölen (EO) mit einem Anteil von 0,8–2,0% häufig eingesetzt. Die Inhaltsstoffe des Wacholders sind für eine verdauungsfördernde, entzündungshemmende, und harntreibende Wirkung bekannt. Die in dieser Studie erhobenen Ergebnisse einer randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studie erbringen den Wirksamkeits- und Sicherheitsnachweis, um die klinische Anwendung weiter zu erhöhen.

Ziel der Studie: Im Rahmen der prospektiven Dokumentation der Wirksamkeit von Wacholderbeeröl im Vergleich zu Placebo bei dyspeptischen Verdauungsbeschwerden wurde die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten anhand der Änderung des Scores im Nepean Dyspepsia Index ermittelt. Dabei wurden insbesondere die Werte nach Abschluss der Behandlung (V3) mit den Werten vor der Behandlung (V1) verglichen. In diesem Kontext wurde die signifikante Verbesserung dreier spezifischer Parameter des Nepean Dyspepsia Index (Beschwerden im Oberbauch, Druckgefühl im Oberbauch und Völlegefühl) als Summenscore zur spezifischen Zielsetzung definiert.

Methoden: Die klinische Prüfung wurde als randomisierte, zweiarmige, Placebo-kontrollierte Studie gemäß den Standards der Guten Klinischen Praxis (GCP) durchgeführt. Im Rahmen der klinischen Prüfung erfolgte je nach Prüfungsarm die Einnahme einer Einheit der Studienmedikation (=1 Unit Wacholderbeeröl oder Placebo) einmal pro Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen.

Ergebnisse: Die vorliegende Untersuchung wurde an einer Gruppe von 75 Patienten durchgeführt. Bei der Randomisierung wurden die Patienten auf die beiden Gruppen (Wacholderbeeröl oder Placebo) aufgeteilt.

Der konfirmatorische Differenzen-p-Wert wies für die Visite 3 einen signifikanten Rückgang des Beschwerdescores gegenüber Baseline auf. Der Kennwert für die prozentualen Differenzwerte von der Baseline bis zum 28. Tag belegt einen erheblichen Vorteil zugunsten der Wacholderbehandlung.

Schlussfolgerung: Die Beschwerdeverläufe der beiden Gruppen zeigen in den ersten 14 Tagen einen ähnlichen Verlauf, dann folgend ist jedoch ein deutlicherer und statistisch signifikanter Unterschied in der Abnahme der Beschwerden in der Wacholder-Gruppe bewiesen.

Diese manifestiert sich in den ärztlichen Beurteilungen. Der Behandlung mit Wacholderbeeröl wird häufiger eine moderate bzw. gute Wirksamkeit zugesprochen mit häufiger auftretenden leichten bis wesentlichen Besserungen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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