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DOI: 10.1055/s-0045-1810720
Interferon-Regulator Faktor 5: Ein vielversprechender Entzündungsmarker und neues therapeutisches Ziel bei Colitis ulcerosa
Einleitung: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), zu denen Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) gehören, sind durch chronische Entzündungen des Gastrointestinaltrakts gekennzeichnet. Die Ätiologie von CED ist multifaktoriell und umfasst genetische, immunologische und Umweltfaktoren. Über 200 identifizierte, mit der Krankheit assoziierte Loci weisen auf eine signifikante genetische Prädisposition hin. Trotz Fortschritten im Verständnis der genetischen Grundlagen von CED bleibt die klinische Behandlung aufgrund der Heterogenität des Krankheitsbildes eine Herausforderung. Derzeitige Therapien sind nicht universell wirksam, was den dringenden Bedarf an zuverlässigen Biomarkern zur Vorhersage therapeutischer Reaktionen unterstreicht.
Ziele: Ziel dieser Studie ist es die potenzielle Rolle des Interferon-Regulator Faktors 5 (IRF5) in der Pathogenese von CED, insbesondere bei CU zu untersuchen.
Methoden: Wir führten eine systematische Analyse von Kolonbiopsien erwachsener Patienten mit CU und Kontrollpersonen ohne CED durch. Mittels Immunfärbung wurde die IRF5-Expression im Kolongewebe bestimmt. Statistische Analysen untersuchten den Zusammenhang zwischen IRF5-positiven Zellzahlen, Krankheitsaktivität und dem Entzündungsmarker Calprotectin.
Ergebnisse: Unsere Analyse ergab einen signifikanten Anstieg IRF5-positiver Makrophagen-ähnlicher Zellen in der entzündeten Schleimhaut von CED-Patienten im Vergleich zu gesunden Personen. Die Anzahl IRF5-positiver Zellen korrelierte positiv mit der Krankheitsaktivität und dem Calprotectinspiegel. Dies deutet darauf hin, dass eine höhere IRF5-Expression mit einer verstärkten Entzündung einhergeht ([Abb. 1]).


Schlussfolgerung: Diese Studie stellt einen signifikanten Zusammenhang zwischen der IRF5-Expression und der Krankheitsaktivität bei CU fest und legt nahe, dass IRF5 eine entscheidende Rolle bei den mit der Krankheit verbundenen Entzündungsprozessen spielen könnte. Die Ergebnisse zeigen, dass IRF5 ein neuer Biomarker für therapeutische Interventionen bei CED sein könnte. Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen Mechanismen aufzuklären, durch die IRF5 zur CED-Pathogenese beiträgt, und um das therapeutische Potenzial der gezielten Behandlung dieses Signalwegs im klinischen Kontext zu bewerten.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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