Z Gastroenterol 2025; 63(08): e459-e460
DOI: 10.1055/s-0045-1810785
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Immun gesteuert: Leberregeneration zwischen Inflammation und Regeneration Freitag, 19. September 2025, 10:05 – 11:41, Vortragsraum 11

Korrelation und Dynamik von regulatorischen B-Lymphozyten bei Autoimmunhepatitis und Leberzirrhose.

N Nuruzade
1   Universitätsmedizin Essen, Gastroenterologie und Hepatologie, Essen, Deutschland
,
JR-A Rashidi-Alavijeh
1   Universitätsmedizin Essen, Gastroenterologie und Hepatologie, Essen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung: B-Zellen sind wesentliche Bestandteile des adaptiven Immunsystems und spielen eine wichtige Rolle bei der Pathogenese von Autoimmunerkrankungen. Als regulatorische B-Zellen (Bregs) werden diejenigen B-Lymphozyten bezeichnet, welche einen supprimierenden Effekt auf das Immunsystem haben. Jedoch wurde die Bedeutung dieser Zellpopulation bei Patientinnen und Patienten mit Autoimmunhepatitis sowie bei Leberzirrhose bislang kaum untersucht.

Ziele: Bewertung der Korrelation von Bregs bei Patientinnen und Patienten mit Autoimmunhepatitis sowie bei Leberzirrhose im Vergleich zu gesunden Probanden.

Methodik: Prospektiv wurden die klinischen sowie immunologischen Daten von 104 Patientinnen und Patienten mit Autoimmunhepatitis und Leberzirrhose sowie 23 gesunden Probanden erfasst und statistisch ausgewertet. Der statische Teil wurde mit Prism Programm Version 8 und Kaluza Durchflusszytometrie ausgewertet.

Ergebnis: In der ersten Analyse wurde der prozentuale Anteil der gesamten Breg-Zellen in der Population mit Leberzirrhose im Vergleich zu der ohne Leberzirrhose statistisch ausgewertet. Dabei zeigte sich eine deutliche Signifikanz zwischen den beiden Kohorten mit signifikant geringerem Anteil an Bregs in der Kohorte mit Leberzirrhose (p-Wert p<0,01). Patienten mit AIH ohne Leberzirrhose zeigten signifikant weniger Bregs als gesunde Probanden (p<0,05). In der zweiten Analyse wurden die Patienten der AIH-Leberzirrhose-Kohorte nach ihrem Child-Score in Subgruppen eingeteilt. Die Analyse erfolgte entsprechend dem Schweregrad der Leberzirrhose. Es konnte ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen AIH Child A und Child B beobachtet werden (p<0.05). Es zeigte auch ein signifikanter Unterschied zwischen Child A und Child C (p<0.05). Bei den Patientinnen und Patienten mit alkoholtoxischer Genese der Leberzirrhose zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den CHILD-Stadien festgestellt. Bei Patienten mit Child A Leberzirrhose zeigten diejenigen, welche eine äthyltoxische Genese hatten, signifikant weniger Bregs als diejenigen, bei welchen die Leberzirrhose AIH-bedingt war (p<0,01).

Schlussfolgerung: Anhand der oben genannten Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass Patienten mit Leberzirrhose signifikant weniger Bregs zeigen als Patienten ohne Leberzirrhose. Zudem konnte festgestellt werden, dass Patienten mit alkoholtoxischer Genese signifikant weniger Bregs zeigen als Patienten mit einer AIH-bedingten Leberzirrhose.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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