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DOI: 10.1055/s-0045-1810811
Einfluss einer MASLD auf den Verlauf nach TIPS-Anlage
Einleitung: Die Häufigkeit von TIPS-Anlagen bei Patient*innen mit einer Leberzirrhose auf dem Boden einer metabolic-dysfunction associated steatotic liver disease (MASLD) nimmt zu. Bislang ist unklar, inwieweit die Genese der steatotischen Lebererkrankung (SLD) den Verlauf nach TIPS-Anlage beeinflusst.
Methodik: In diese monozentrische Studie wurden 553 Patient*innen mit Leberzirrhose und erfolgter TIPS-Anlage eingeschlossen (NCT05782556). Der Verlauf nach TIPS-Anlage wurde stratifiziert nach der Ätiologie der zugrundeliegenden Lebererkrankung (keine SLD, MASLD, alkoholische Lebererkrankung [ALD]) analysiert. Der primäre Endpunkt war das Auftreten einer weiteren Dekompensation (hepatische Enzephalopathie [HE], persistierender Aszites, bakterielle Infektion, Varizenblutung) innerhalb von 90 Tagen nach TIPS. Sekundäre Endpunkte waren das Auftreten eines ACLF, einer kardialen Dekompensation innerhalb 90 Tage nach TIPS, sowie das transplantationsfreie Überleben.
Ergebnisse: 95 Patient*innen (17.2%) ohne SLD, 91 (16.5%) mit einer MASLD und 367 mit einer ALD (66.4%) wurden in die Studie eingeschlossen. Der FIPS unterschied sich zwischen den Gruppen nicht signifikant, jedoch ergab sich ein Trend zu einem höheren FIPS bei Patient*innen mit einer MASLD (-0.20 vs. 0.22 vs. 0.01; p=0.075). Patient*innen mit einer ALD wurden im Vergleich zu MASLD- Patient*innen signifikant häufiger aufgrund eines rezidivierenden Aszites einer TIPS-Anlage zugeführt (62.6% vs. 75.9%; p=0.012) während die Sekundärprophylaxe der Varizenblutung die führende Ätiologie bei MASLD- Patient*innen war (50.5% vs. 36.4%; p=0.016). MASLD- Patient*innen entwickelten im Verlauf signifikant häufiger weitere Dekompensationsereignisse (43.2% bei keiner SLD vs. 48.4% bei MASLD vs. 34.9% bei ALD; p=0.037), wobei das Auftreten einer HE das führende Dekompensationsereignis darstellte (40.0% bei keiner SLD vs. 45.1% bei MASLD vs. 30.0% bei ALD; p=0.010). Kein Unterschied konnte im Auftreten eines ACLF oder einer kardialen Dekompensation nachgewiesen werden. Patient*innen mit einer MASLD zeigten nach Adjustierung an den FIPS kein erhöhtes Mortalitätsrisiko unter Berücksichtigung einer Lebertransplantation als konkurrierendes Ereignis (sHR 1.34 [0.71-2.50], p=0.365).
Schlussfolgerung: Patient*innen mit einer MASLD-bedingten Leberzirrhose entwickeln häufiger eine HE als weiteres Dekompensationsereignis nach einer TIPS-Anlage ohne dass es hierbei zu einem schlechteren Überleben kommt.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025
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