Z Gastroenterol 2025; 63(08): e475
DOI: 10.1055/s-0045-1810817
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
TIPS: Klinischer Verlauf, Outcome und therapeutische Strategien Donnerstag, 18. September 2025, 12:10 – 12:59, Vortragsraum 11

Resolution von hepatopulmonalem Syndrom und Verbesserung der Oxygenierung nach TIPS Implantation bei Patient*innen mit Leberzirrhose

Authors

  • J Mauz

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • S L Schütte

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • A Tiede

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • H Rieland

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • M Kabelitz

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • L S Wagner

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • JF M Egge

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • H Wedemeyer

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • K M Olsson

    2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie und Infektiologie, Hannover, Deutschland
  • D Berliner

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Hannover, Deutschland
  • B Maasoumy

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • T L Tergast

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
 

Einleitung: Das hepatopulmonale Syndrom (HPS) ist eine schwere Komplikation der portalen Hypertension, die durch intrapulmonale Gefäßerweiterungen (IPVD), sowie einen erhöhten alveolär-arteriellen Sauerstoffgradienten (P(A-a)O2) gekennzeichnet ist und zu einer erhöhten Mortalität führt. Bislang ist die Lebertransplantation (LTx) die einzige kurative Behandlung. Während die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) eine wirksame Therapie für Komplikationen der portalen Hypertension darstellt, ist ihre Auswirkung auf das HPS noch unklar.

Ziele: In dieser Studie wurden die Auswirkungen einer TIPS Implantation auf das HPS untersucht.

Methodik: Es wurde eine prospektive Kohortenstudie durchgeführt, in die Patient*innen eingeschlossen wurden, bei denen zwischen 01/2021 und 01/2024 an der MHH ein TIPS implantiert wurde. Vor der TIPS-Anlage (Baseline; BL) und mindestens 6 Monaten nach der Intervention (Follow-up; FU) wurden jeweils eine Bubble-Echokardiographie (cTTE) und eine Blutgasanalyse (BGA) durchgeführt. Die Unterschiede wurden mittels linearen gemischten Modellen (LMM) analysiert.

Ergebnis: 43 Patient*innen (72% männlich, 74% TIPS-Indikation Aszites) wurden eingeschlossen. Bei BL hatten 30 (70%) eine IPVD und 28 (68%) erfüllten die HPS-Kriterien. Der mediane P(A-a)O₂-Wert betrug 30 mmHg.

Im Verlauf kam es bei 19/28 Patient*innen (67,9%) zu einer HPS Resolution: Bei 11 durch Verbesserung des P(A-a)O₂, bei 5 durch Linderung der IPVD und bei 3 durch Verbesserungen in beiden Bereichen. Die Auflösung des HPS war nicht mit der Symptomkontrolle (z.B. Rückbildung von Aszites) verbunden (74% vs. 77%, p=1,00).

Bei Individuen ohne BL IPVD oder HPS (n=13) entwickelten 6/13 (46%) eine IPVD, und 5/13 (38%) erfüllten anschließend die HPS-Kriterien. Auch hier zeigte sich im Verlauf die Oxygenierung und 5/13 Individuen erreichten (38%) eine Senkung des P(A-a)O₂ um≥10 mmHg.

In der LMM-Analyse war die HPS-Prävalenz 6 Monate nach dem TIPS signifikant reduziert (p=0,017), zusammen mit einem signifikanten Rückgang des P(A-a)O₂ (p=0,013). Das Vorhandensein von pathologischem P(A-a)O₂ war nach 6 Monaten (p<0,001) und 12 Monaten (p=0,017) im Vergleich zu BL signifikant niedriger.

Schlussfolgerung: Die TIPS-Implantation ist mit einer Verbesserung des P(A-a)O₂ verbunden und kann bei der Mehrheit zu einer Verbesserung oder sogar zu einer Resolution von HPS führen.



Publication History

Article published online:
04 September 2025

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