Z Gastroenterol 2025; 63(08): e500-e501
DOI: 10.1055/s-0045-1810868
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Pankreas: Komplikationsrisiko Freitag, 19. September 2025, 16:30 – 17:50, Seminarraum 14 + 15

Analyse des postoperativen Komplikationsrisikos, der Mortalität und der Failure to Rescue bei elektiven Pankreasresektionen

Autoren

  • A Bazz

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • A Rebelo

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • J Klose

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • J Kleeff

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • U Ronellenfitsch

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
 

Bei der Therapie von Pankreaskarzinomen nimmt die Pankreasresektion eine zentrale Position ein. Trotz der Abnahme der Mortalität durch technischen Fortschritt und Zentralisierung, spielt bei nach wie vor hoher Morbidität die erfolgreiche Behandlung postoperativer Komplikationen und damit die Reduktion der Failure to Rescue (FtR), definiert als Anteil der Komplikationen, die zum Tod führen, eine entscheidende Rolle.

Ziel dieser Studie ist, die postoperative Morbidität, Mortalität und FtR und deren Risikofaktoren für elektive Pankreasresektionen zu analysieren und somit schwer beherrschbare Komplikationen zu identifizieren.

Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten, die sich zwischen dem 1.1.2017 und dem 17.7.2024 am Universitätsklinikum Halle (Saale) einer elektiven Pankreasresektion unterzogen in Bezug auf die Zielparameter postoperative Morbidität, Mortalität und FtR. Darüber hinaus wurden diese Parameter stratifiziert für spezifische Komplikationen berechnet. Der Einfluss der Patientenmerkale als Risikofaktoren für die Zielparameter wurde mittels multivariabler logistischer Regressionsanalyse untersucht.

387 Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Häufigkeit von Major-Komplikationen betrug 33,6%, die postoperative Mortalität 6,7% und die FtR 20,0%. Dabei wurde für chirurgische Komplikationen, wie beispielsweise Pankreasfistel, Peritonitis oder Blutung, eine im Vergleich zu nicht-chirurgischen Komplikationen, wie beispielsweise kardialen Ereignissen oder Penumonien, höhere FtR beobachtet. Mittels multivariabler logistischer Regression konnte ein signifikanter Einfluss des Patientenalters (OR: 1,10 und 95-%-KI: 1.03–1.18) sowie der Anzahl intraoperativ transfundierter Erythrozytenkonzentrate (OR=1,87; 95%-KI: 1,18–2,97), hinweisend auf den Blutverlust, dargelegt werden. Darüber hinaus stellten unter den postoperativen Komplikationen die Pankreasfistel (OR: 4.27 und 95-%-KI: 1.09–16.69) sowie die Sepsis (OR: 9.73 und 95-%-KI: 1.73–54.63) unabhängige Prädiktoren für FtR dar.

Mit einer FtR von 20,0% stellen postoperative Komplikationen nach Pankreasresektionen aktuell eine relevante Herausforderung dar. Insbesondere chirurgische Komplikationen, wie Pankreasfistel, Peritonitis oder Blutung, weisen eine hohe FtR auf. Ansatzpunkte für die potenzielle Vermeidung von Todesfällen sind die Identifikation vulnerabler Patienten sowie eine frühere Erkennung von und rechtzeitige und adäquate Reaktion auf postoperative Komplikationen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany