Z Gastroenterol 2025; 63(08): e519-e520
DOI: 10.1055/s-0045-1810909
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Innovationen bei seltenen Tumoren Freitag, 19. September 2025, 09:51 – 11:01, Vortragsraum 10

COLOSARC-Q – Ein Studienprotokoll zur multizentrischen Evaluation kolorektaler Operationsstrategien und der postoperativen Lebensqualität bei Patient:innen mit retroperitonealem Sarkom

M Hettler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Sektion Sarkomchirurgie, Mannheim, Deutschland
,
K Scharpf
2   Universitätsmedizin Mannheim, Psychoonkologischer Dienst in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, Deutschland
,
A Eich
1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Sektion Sarkomchirurgie, Mannheim, Deutschland
,
M Albertsmeier
3   Universitätsklinikum Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
A Duprée
4   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hmaburg, Deutschland
,
S Hejtens
5   Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Abteilung für Medizinische Statistik und Biomathematik, Mannheim, Deutschland
,
M Harbrücker
1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Sektion Sarkomchirurgie, Mannheim, Deutschland
,
F Menge
1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Sektion Sarkomchirurgie, Mannheim, Deutschland
,
C Reißfelder
6   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
,
P Hohenberger
1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Sektion Sarkomchirurgie, Mannheim, Deutschland
,
J Jakob
1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Sektion Sarkomchirurgie, Mannheim, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung: Die Chirurgie retroperitonealer Sarkome (RPS) hat das primäre Ziel, eine vollständige Resektion zu erreichen. Dabei umfasst die Resektion regelhaft die Entfernung von Anteilen des Dickdarms. Die Komplikationsraten – insbesondere im Hinblick auf Anastomoseninsuffizienzen – sind hoch, während standardisierte chirurgische Strategien zur kolorektalen Rekonstruktion bislang unzureichend definiert sind.

Ziele: Die COLOSARC-Q-Studie verfolgt das Ziel, kolorektale Resektions- und Rekonstruktionstechniken im Rahmen multiviszeraler Eingriffe bei RPS systematisch zu evaluieren. Untersucht werden sollen Risikofaktoren für Darmchirurgie-assoziierte Komplikationen sowie deren Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Die Ergebnisse sollen zur Optimierung chirurgischer Strategien und zur Unterstützung der partizipativen Entscheidungsfindung beitragen.

Methodik: COLOSARC-Q ist eine multizentrische, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie, unterstützt durch die Deutsche Sarkom-Stiftung sowie die Arbeitsgemeinschaft für Chirurgische Onkologie (ACO) der DGAV. In die Studie eingeschlossen werden 120 Patient:innen mit primärem RPS, die im Rahmen der Sarkomoperation eine kolorektale Resektion in einem zertifizierten Sarkomzentrum in Deutschland oder der Schweiz erhalten. Die Lebensqualität wird mit Hilfe standardisierter Fragebögen sowie semi-strukturierter Interviews in Kooperation mit dem psychoonkologischen Dienst und Patientenvertretungen erhoben.

Ergebnis: Die Datenerfassung umfasst demografische, chirurgische und Outcome-relevante Variablen. Der primäre Endpunkt ist die Bewertung der chirurgischen Techniken zur Darmresektion und -rekonstruktion. Sekundäre Endpunkte beinhalten postoperative Komplikationen sowie therapie- und patientenspezifische Einflussfaktoren.

In der kolorektalen Karzinomchirurgie sind Faktoren wie Alter, Mangelernährung, neoadjuvante Therapie und intraoperativer Blutverlust als Risikofaktoren für postoperative Komplikationen wie Anastomoseninsuffizienzen bekannt. Ob diese Risikofaktoren auch auf die Sarkomchirurgie übertragbar sind, soll im Rahmen der Studie analysiert werden.

Schlussfolgerung: COLOSARC-Q hat das Potenzial, die präoperative partizipative Entscheidungsfindung und die intraoperative Strategie bei kolorektalen Resektionen im Rahmen von multiviszeralen Resektionen zu verbessern, um Komplikationsraten zu reduzieren und an spezifische Patientenbedürfnisse angepasste chirurgische Strategien zu entwickeln.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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