Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1810927
Statistische Analyse des Zusammenhangs zwischen MTHFR-Genpolymorphismen und dem Ergebnis der neoadjuvanten Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom des mittleren und unteren Drittels
Authors
Einleitung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie ist in der Behandlung des Rektumkarzinoms im mittleren und unteren Drittel etabliert und Standard. Das Ansprechen des Tumors ist jedoch sehr unterschiedlich. Während bei einigen Patienten eine komplette Remission erreicht werden kann, ist bei anderen Patienten kaum eine Rückbildung des Tumors nachweisbar. Das MTHFR-Gen (Methylentetrahydrofolatreduktase) ist ein wichtiger Bestandteil des 5-FU-Stoffwechsels. Dieser Stoffwechselweg ist hauptsächlich an der Metabolisierung der Standardchemotherapie in der neoadjuvanten Therapie beteiligt. Es liegt daher nahe, dass ein Zusammenhang zwischen genetischen Varianten des MTHFR-Gens und der Tumorrückbildung nach neoadjuvanter Therapie bestehen könnte.
Methoden: Um diese Hypothese zu untersuchen, haben wir SNP-Polymorphismen, die mit dem MTHFR-Gen assoziiert sind, als Parameter verwendet, um das Ansprechen vom prätherapeutischen UICC-Stadium auf das posttherapeutische Stadium vorherzusagen. Zu diesem Zweck wurde das prätherapeutische UICC-Stadium mittels Bildgebung mit dem postoperativen histopathologischen Stadium verglichen und mit den SNP-Polymorphismen korreliert.
Die Genotypisierung von MTHFR rs1801133 (c.665C>T) und rs1801131 (c.1409A>C) erfolgte aus DNA, die aus formalinfixiertem und paraffineingebettetem gesundem Gewebe von 140 Patienten extrahiert wurde.
Ergebnis: Obwohl in der univariaten Analyse des Einflusses der genetischen Marker auf die Reduktion des UICC-Stadiums keine signifikanten Effekte gefunden wurden, ergaben sich einige bemerkenswerte Hinweise.
Die CC-Varianten des MTHFR_CT-Markers sowie die Kombinationen beider Marker zu CCAC und CCAA erwiesen sich als besonders vorteilhaft für das Überleben.
Die AC-Variante des MTHFR_AC-Markers hatte ebenso wie die kombinierten Varianten CCAC und TTAA einen Einfluss auf die Tumorausdehnung (T). Darüber hinaus hatte die CTAC-Variante des kombinierten Markers im Vergleich zum Referenzwert CTAA einen Einfluss auf den Lymphknotenbefall (N).
Schlussfolgerung: Die Modellierung der verschiedenen Ergebnisvariablen war aufgrund der relativ kleinen Studienpopulation suboptimal und für eine genaue Vorhersage der Erfolgswahrscheinlichkeit nicht geeignet. Weitere Untersuchungen zu diesen Markern könnten dennoch von besonderem Interesse sein, insbesondere unter Verwendung größerer Stichproben von Patientendaten mit gleicher Indikation zur neoadjuvanten Radiochemotherapie; der Aufwand für diese Untersuchungen wäre überschaubar.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany