Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1811005
UPDATE-24: Ergebnisse eines Fragebogens zu Erfahrungen in der Antirefluxchirurgie in Deutschland
Authors
Einleitung: Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) stellt eine weit verbreitete und erhebliche gesundheitliche Belastung dar. Patient*innen mit persistierenden Beschwerden trotz Medikation, Komplikationen einer GERD oder dem Wunsch keine Medikamente mehr einzunehmen, kommt eine operative Antirefluxmaßnahme in Frage. Obwohl es laut der deutschen S2k Leitlinie Empfehlungen zu den präoperativen Untersuchungen gibt, besteht nach wie vor Unklarheit in vielen Aspekten des perioperativen Managements. Weiterhin besteht kein Konsens über die optimale Technik der Antirefluxchirurgie.
Ziele: Ziel dieser Studie war es, den aktuellen Stand des perioperativen Managements bei Antirefluxchirurgie zu erfassen.
Methodik: Bei dieser Studie handelt es sich um eine prospektive, monozentrische Studie (UPDATE-24), die anhand einer Umfrage durchgeführt wurde. Die Entwicklung der Umfrage basierte auf der englischen ARROW-Studie unter Berücksichtigung der Empfehlungen der deutschen S2k-Leitlinie.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 57 Kliniken aus ganz Deutschland an der Umfrage teil. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (56%) arbeitete in Zentren, Krankenhäusern der Maximalversorgung oder Universitätskliniken. Im Median führten 3 (Bereich: 1–12) Viszeralchirurg*innen pro Abteilung Antirefluxchirurgie durch. Von den 57 Kliniken gaben 13 (22%) an, dass in ihrer eigenen Abteilung präoperative Untersuchungen durchgeführt würden. In den meisten Fällen (73%) wurde die Funktionsdiagnostik des Ösophagus (pH-Metrie, hochauflösende Manometrie) von einer anderen Abteilung derselben Einrichtung durchgeführt. Fast alle Kliniken betrachteten eine Form der Fundoplicatio als Goldstandard bei bestätigter GERD. Insgesamt gaben 23 Befragte (40%) an, eine Gastropexie mit Hiatoplastik durchgeführt zu haben. Die am häufigsten angewandte Fundoplicatio war die posteriore 270°-Toupet-Manschette (54%), gefolgt von der 360°-Nissen-Manschette (31%). Die meisten Kliniken (81%) gaben an, die Aa. gastricae breves routinemäßig (49%) oder selektiv (32%) zu durchtrennen. Immerhin 12% der Chirurg*innen führten keine Dissektion der Aa. Gastricae breves durch.
Schlussfolgerung: Obwohl hinsichtlich des postoperativen Managements der GERD weitgehend Einigkeit besteht, lassen sich in der Versorgungspraxis Unterschiede im Ausmaß der angewendeten evidenzbasierten Maßnahmen bei Patientinnen nach Antirefluxchirurgie beobachten.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany