Z Gastroenterol 2025; 63(08): e572-e573
DOI: 10.1055/s-0045-1811015
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Endokrine Chirurgie Freitag, 19. September 2025, 10:55 – 12:07, Seminarraum 6 + 7

„Wieviel Zeit bleibt mir noch?“ Ein Fallbericht über ein primäres Schilddrüsenangiosarkom mit gleichzeitiger Appendixkarzinomdiagnose

M Schmidt
1   Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
,
T Mehlhorn
1   Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
,
L Mirow
1   Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung: Schilddrüsenangiosarkome sind extrem seltene, hoch aggressive Tumoren mit schlechter Prognose. Wir berichten über einen Patienten mit dieser Tumorentität sowie einem zeitgleich diagnostizierten Appendixadenokarzinom.

Fallbeschreibung: Ein 65-jähriger Mann stellte sich mit Appendizitis in der Notaufnahme vor. Die Histologie nach Appendektomie zeigte ein pT4a Appendixadenokarzinom. Im Rahmen von weiterer Diagnostik wurde ein schnell wachsender Knoten in der Schilddrüse festgestellt. Die Feinnadelpunktion war malignitätsverdächtig (Bethesda VI). Die anschließende Hemithyreoidektomie zeigte ein epitheloides Angiosarkom. Trotz multimodaler Therapie verstarb der Patient wenige Wochen nach Diagnosestellung.

Diskussion: Der gleichzeitige Nachweis zweier seltener Tumorentitäten erschwerte das Management. Die Prognose von Schilddrüsenangiosarkomen bleibt trotz Operation und Radiochemotherapie infaust ([Abb. 1] [2] [3] [4]).

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Abb. 1
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Abb. 2
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Abb. 3
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Abb. 4

Fazit: Seltene Tumoren stellen diagnostisch wie therapeutisch eine besondere Herausforderung dar. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit und pathologische Zweitmeinung sind essenziell.



Publication History

Article published online:
04 September 2025

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