Z Gastroenterol 2025; 63(08): e579
DOI: 10.1055/s-0045-1811026
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Metabolische Chirurgie Donnerstag, 18. September 2025, 16:00 – 17:04, Vortragsraum 10

Gewichtsreduktion mit der digitale Adipositastherapie zanadio bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und assoziierten Risikofaktoren

Authors

  • K Wiencke

    1   Sidekick Health Germany GmbH, Hamburg, Deutschland
  • A Grannell

    1   Sidekick Health Germany GmbH, Hamburg, Deutschland
  • S Oddsson

    1   Sidekick Health Germany GmbH, Hamburg, Deutschland
 

Einleitung: Neben übermäßigem Körperfett umfasst die klinische Manifestation der Adipositas zahlreiche Begleitsymptome, die insbesondere das kardiovaskuläre System belasten. Durch eine gezielte Gewichtsreduktion können Patienten diese Symptome verbessern. Die S3-Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“ empfiehlt eine multimodale Verhaltenstherapie als Basis jedes Gewichtsmanagements sowie eine Gewichtsreduktion von>5% nach 6-12 Monaten, um klinisch relevante Effekte zu erzielen. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) wie zanadio werden in der S3 Leitlinie als Therapiemöglichkeit aufgeführt. DiGAs sind Medizinprodukte, die vom BfArM geprüft und zugelassen wurden. Sie können von Ärzten (budgetneutral) verordnet werden; die Kosten werden von den GKV erstattet.

Ziel: Es wurde die Gewichtsänderung bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und assoziierten Risikofaktoren im Versorgungsalltag untersucht.

Methodik: In-App Gewichtsdaten von 1655 Patienten mit selbst berichteten Herzerkrankungen oder Schlaganfällen wurden gemäß den Anforderungen der Medizinprodukte Regulierung (MDR), Artikel 83 und Annex III ausgewertet. Ein lineares gemischtes Modell wurde angepasst und der Einfluss von Alter, Geschlecht, Ausgangs-BMI und Anzahl Verordnungen in einer ANOVA untersucht. Zusätzlich wurden Stichproben von Patienten mit einem Diabetes Typ-2, Prä-Diabetes oder einer Insulinresistenz (n=1152), einer Hypertonie (n=4158) sowie erhöhten Blutfettwerten (n=1378) untersucht, die keine Herzerkrankungen oder Schlaganfälle berichtet hatten.

Ergebnis: Die ANOVA zeigte einen signifikanten Einfluss der Anzahl Verordnungen (p<0.001, X2(3)=41.2) in Abhängigkeit (Interaktion) von Geschlecht (p<0.001, X2(3)=35.6). Patienten mit selbst berichteten Herzerkrankungen oder Schlaganfällen, die mindestens 12 Monate Zugang zum zanadio-Programm hatten, änderten ihr Ausgangsgewicht im Mittel um -8.03% (95% KI: [-8.62%, -7.43%]) nach 12 Monaten. Dies entspricht einer klinisch relevanten Gewichtsreduktion von signifikant mehr als 5% (p<0.001, z=-9.933). In den weiteren Stichproben der Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen wurde eine vergleichbare Gewichtsreduktion beobachtet.

Fazit: Mit zanadio ist eine klinisch relevante Gewichtsreduktion bei Patienten mit Adipositas und bestimmten Begleiterkrankungen möglich. Die Ergebnisse legen nahe, dass diese Patientengruppen von einer kontinuierlichen Nutzung des Programms profitieren können.

Informationen zum Einsatz von KI: Es wurde keine KI genutzt



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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