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DOI: 10.1055/s-0045-1811046
RERAS – Robotisch-assistierte kolorektale Resektionen in Kombination mit ERAS bei älteren Patienten: Optimierung der Genesung oder zusätzliche Komplexität?
Einleitung: In den letzten Jahren hat sich die robotisch-assistierte Chirurgie (RAS) als minimal-invasives Verfahren etabliert und wird zunehmend bei verschiedenen viszeralchirurgischen Eingriffen angewendet. Die Kombination von RAS mit dem Enhanced Recovery After Surgery (ERAS)-Konzept bei kolorektalen Resektionen zeigt vielversprechende Ergebnisse.
Ziele: Ziel dieser Studie ist die Bewertung der Durchführbarkeit von RAS in Verbindung mit einem multimodalen perioperativen ERAS-Protokoll bei älteren Patienten.
Methoden: Diese retrospektive Analyse basiert auf einer prospektiv geführten Datenbank und umfasst alle Patienten im Alter von≥70 Jahren, bei denen zwischen Januar 2019 und April 2024 an zwei deutschen Darmkrebszentren eine robotisch-assistierte kolorektale Resektion durchgeführt und perioperativ gemäß ERAS-Protokoll behandelt wurden. Primärer Endpunkt war das kurzfristige perioperative Outcome der Patienten, einschließlich Operationsdauer, Konversionsrate, Verweildauer auf der Intermediate Care Unit (IMC), postoperative Komplikationen nach Clavien-Dindo, Rate an Anastomoseninsuffizienzen und Reoperationen, Länge des Krankenhausaufenthalts sowie Adhärenz an ERAS-Leitlinien.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 161 Patienten eingeschlossen (99 Kolon- und 62 Rektumresektionen). Die mediane Operationsdauer betrug 153 Minuten (IQR: 130–197) bei Kolon- und 243 Minuten (IQR: 120–467) bei Rektumresektionen. Die Konversionsrate lag bei 1% für Kolon- und 4,8% für Rektumresektionen. Die postoperative IMC-Verweildauer betrug median 0 Tage für alle Patienten. Anastomoseninsuffizienzen traten in 7 Fällen (7%) nach Kolonresektionen auf, mit einer Gesamt-Reoperationsrate von 10%. Bei Rektumresektionen lag die Rate der Anastomoseninsuffizienz bei 9,7% (6 Fälle), mit einer Gesamt-Reoperationsrate von 16,1%. Die Adhärenz an das ERAS-Protokoll lag bei 91,3% für Kolon- und 85% für Rektumresektionen. Die mediane Verweildauer im Krankenhaus betrug 5 Tage (IQR: 4–6) bei Kolon- und 6 Tage (IQR: 5–11) bei Rektumresektionen. Die 30-Tage-Wiedereinweisungsrate lag bei 4% (4 Fälle) für Kolon- und 8% (5 Fälle) für Rektumresektionen.
Schlussfolgerung: Die multimodale perioperative Betreuung gemäß des ERAS-Konzepts in Kombination mit RAS wirkt sich positiv auf das kurzfristige Outcome bei älteren und komorbiden Patienten aus. Die Behandlung nach diesem kombinierten Ansatz ist somit sowohl sicher als auch praktikabel.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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