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DOI: 10.1055/s-0045-1811077
Stenttherapie maligner Ösophagusstenosen – größere Stents sind vorteilhafter
Authors
Einleitung: Selbstexpandierende Metallstents (SEMS) werden im Allgemeinen in der palliativen Behandlung von malignen Ösophagusstenosen zur Linderung von Dysphagiebeschwerden eingesetzt. Komplikationen der Stenttherapie können die Lebensqualität der Patienten verringern und die Behandlungskosten aufgrund von notwendigen Re-Interventionen erhöhen. Die Vermeidung von Komplikationen ist daher von größter Bedeutung.
Ziele: Ziel der Studie war es, Komplikationen der Stenttherapie bei malignen Ösophagusstenosen zu evaluieren und die Stenteigenschaften zu vergleichen.
Methodik: Die Daten von 81 Patienten, die zwischen September 2013 und August 2023 einen SEMS aufgrund einer malignen Ösophagusstenose erhielten, wurden in einer monozentrischen, retrospektiven Studie untersucht. Neben den Patientencharakteristika und dem Auftreten von Komplikationen erfolgte die Analyse der Position, der Beschichtung, Länge und Breite der SEMS. Für den Vergleich der Daten wurde der Chi-Quadrat-Test genutzt und ein p-Wert kleiner als 0,05 als statistisch signifikant erachtet.
Ergebnis: Die Patienten waren im Median 68 Jahre alt, 76% waren männlich. Partiell beschichtete SEMS kamen in 68% der Fälle zum Einsatz, vollständig beschichtete in 27% und unbeschichtete in 5%. 54% der SEMS waren 18 oder 20 mm breit und 46% 22 oder 23 mm. Die Länge der SEMS variierte von 60 mm bis 150 mm.
Die Stenttherapie von malignen Ösophagusstenosen wies eine Gesamtkomplikationsrate von 25% auf. Die häufigsten Komplikationen waren Dislokationen und Okklusionen der SEMS, daneben traten außerdem schwere Schmerzen, Blutungen und Fistelbildungen auf. SEMS, die in den gastroösophagealen Übergang eingesetzt wurden, zeigten signifikant höhere Komplikationsraten als in anderen Bereichen des Ösophagus (50% vs. 15%). Partiell beschichtete und vollständig beschichtete SEMS hatten ähnliche Komplikationsraten. Kürzere Stents wiesen mehr Komplikationen auf als längere, der Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant. Der Einsatz von breiteren SEMS war mit signifikant geringeren unerwünschten Ereignissen verbunden als der von schmaleren SEMS (14% vs. 35%)
Schlussfolgerung: Die Behandlung maligner Stenosen mit SEMS ist mit hohen Komplikationsraten assoziiert, insbesondere bei Stentplatzierung in den gastroösophagealen Übergang. Partiell und vollständig beschichtete Stents unterscheiden sich nicht in ihren Komplikationsraten. Der Einsatz von breiteren SEMS kann das Auftreten von unerwünschten Ereignissen reduzieren.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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