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DOI: 10.1055/s-0045-1811119
Endoskopische Vollwandresektion (EFTR) versus konventionelle Therapie für rekurrierende oder inkomplett resezierte non-lifting Adenome im Kolorektum – Zwischenergebnisse einer randomisiert-kontrollierten multizentrischen Studie („CURE“)
Authors
Einleitung: Rezidiv-Adenome oder residuelle Läsionen nach inkompletter Resektion nach Piece-meal EMR sind häufig (10-15%) und durch ein eventuell vorhandenes (in)komplettes Lifting schwer therapierbar. Die endoskopische Therapie dieser Läsionen ist nicht standardisiert. Es kommen Kombinationen aus EMR±adjunktive Therapien (Avulsion, APC) zum Einsatz. Eine Alternative hierzu ist die endoskopische Vollwandresektion (EFTR) ggf. als EMR-EFTR Hybrid.
Ziele: Nachweis einer Überlegenheit der EFTR im Vergleich zu endoskopischen konventionellen Techniken bei der Behandlung von RRL im Kolorektum.
Methodik: In dieser multizentrischen, prospektiven randomisierten Studie wurden zwischen 10/2021 und 02/2025 an 21 deutschen Zentren insgesamt n=237 Patienten eingeschlossen und randomisiert in Gruppe 1 (konventionelle Therapie) und Gruppe 2 (EFTR). Es erfolgten endoskopische Follow-up Untersuchungen (FU) nach 6 und 12 Monaten. Primärer Endpunkt ist die Rate an bioptisch gesicherten Rezidiven oder residuellen Läsionen (RRL) nach 12 Monaten. Sekundäre Endpunkte sind R0- und en bloc Resektionsrate, sowie Komplikationen. Im Rahmen dieser Zwischenanalyse werden die Ergebnisse des 6-Monats-FU präsentiert.
Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Zwischenanalyse konnten n=175 Fälle (Gruppe 1: N=87; Gruppe 2: N=88) mit erfolgtem 6 Monats-Follow-Up ausgewertet werden. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede beider Gruppen bezüglich der Baseline-Charakteristika. Die mittlere Läsionsgröße in Gruppe 1 lag bei 17 mm (range 5-30 mm), in Gruppe 2 bei 16 mm (range 5-30 mm). Es ergab sich nach 6 Monaten kein signifikanter Unterschied bzgl. der Rate an RRL beider Gruppen [Gruppe 1: n=16 (18.4%) vs. Gruppe 2: n=14 (15.9%), p=0.69]. Es ergaben sich bei der Subgruppenanalyse der unterschiedlichen konventionellen endoskopischen Therapien (EMR+Avulsion, EMR+Randkoagulation, EMR+Avulsion+Randkoagulation) vs. EFTR bzgl. der Rezidivrate ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. Die R0- und en bloc-Resektionsrate war signifikant höher in der EFTR-Gruppe (74% vs 22%, p<0.05; 72% vs 12%, p<0.05). Die Komplikationsraten waren mit 6% (Gruppe 1) und bei 8% (Gruppe 2) nicht signifikant unterschiedlich (p=0.77).
Schlussfolgerung: In dieser vorläufigen Analyse ergaben sich im 6 Monats Follow-up keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf die Rate an RRL bei allerdings höherer R0- und en bloc- Resektionsrate in der EFTR-Gruppe. Die endgültigen Ergebnisse der Studie bleiben abzuwarten.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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