Z Gastroenterol 2025; 63(08): e644
DOI: 10.1055/s-0045-1811147
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Neues in der gastroenterologischen Aus-, Weiter- und Fortbildung Donnerstag, 18. September 2025, 17:25 – 18:23, Seminarraum 6 + 7

Interprofessionelle Ausbildungsstation Regensburg: Intensivere interprofessionelle Kontakte fördern Zufriedenheit, Patientensicherheit und ökonomische Effizienz

Autoren

  • J Supra

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • S Schindlmayr

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • J Dörr

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • M Meier

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • E Aichner

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • S Albaladejo Fuertes

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • K Ruttmann

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • S Schmid

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • M Müller-Schilling

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
  • S Schlosser-Hupf

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie, Regensburg, Deutschland
 

Einleitung: Seit der Einführung interprofessioneller Ausbildungsstationen (IPSTA) im Jahr 1996 sollen diese die Teamarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen medizinischen Berufsgruppen gezielt fördern.

Ziele: In dieser Studie am Universitätsklinikum Regensburg werden erstmals systematisch interprofessionelle Interaktionsmuster sowie interprofessioneller Kompetenzerwerb und ihre Auswirkungen auf innerklinische und sektorenübergreifende Patientensicherheit sowie Zufriedenheit von PatientInnen, Angehörigen und Weiterbehandelnden analysiert.

Methodik: Von Oktober 2019 bis Dezember 2025 verglichen wir auf der A-STAR-Station und konventionellen Stationen der Inneren Medizin I Patientensicherheitsdaten aus dem Krankenhausinformationssystem. Parallel dazu wurden in den Wochenschichten Dauer und Inhalte der Tätigkeiten aller Berufsgruppen erfasst, der interprofessionelle Kompetenzerwerb mittels CSACD-Fragebogen vor und nach dem A-STAR-Einsatz gemessen und Zufriedenheits- sowie transsektorale Versorgungsdaten durch Befragungen von PatientInnen, Angehörigen und Weiterbehandelnden erhoben.

Ergebnis: Interprofessionelle Besprechungen dauerten auf A-STAR median 47 (IQR 60) statt 36 (IQR 29) Min. (p=0,083), Physiotherapie-Kontakte 19 (IQR 60) vs. 0 (IQR 1) Min. (p<0,001). Lernende verbuchten in neun Dimensionen des CSACD Zuwächse in ihrer interprofessionellen Kompetenz von 11–23%. Bei 1.514 A-STAR- vs. 5.847 Standardpatientinnen gab es keine Unterschiede bei Entlassungen gegen ärztlichen Rat, Rehospitalisierung oder Mortalität. Poststationär traten nur 3,03% vs. 22,45% neue Beschwerden auf (χ²=6,431; p=0,011), und keine vs. 12,63% benötigten Medikationsanpassung (χ²=4,464; p=0,035). Zufriedenheit war bei Patienten, Angehörigen und Weiterbehandelnden exzellent.

Schlussfolgerung: Als Effekt der intensivierten interprofessionellen Zusammenarbeit von Humanmedizin, Pflege, Pharmazie und Physiotherapie steigen Patientensicherheit und Zufriedenheit auf der A-STAR-Station am Universitätsklinikum Regensburg, während poststationäre Komplikationen und Medikationsanpassungen signifikant reduziert werden. Dies sind die weltweit ersten Daten zu zur Häufigkeit und Intensität interprofessioneller Kontakte auf einer Ausbildungsstationen im Vergleich zu konventionellen Stationen sowie ihren transsektoralen Effekten.

Informationen zum Einsatz von KI: KI half bei der Kürzung des Abstracts auf die Zielzeichenzahl.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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