Z Gastroenterol 2025; 63(08): e644-e645
DOI: 10.1055/s-0045-1811148
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Neues in der gastroenterologischen Aus-, Weiter- und Fortbildung Donnerstag, 18. September 2025, 17:25 – 18:23, Seminarraum 6 + 7

Ärztliche Weiterbildung unter den Bedingungen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG)

M Pangerl
1   UKSH, Campus Kiel, Klinik für Innere Medizin I,Bereich Hepatologie/Transplantationshepatologie, Kiel, Deutschland
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R Günther
1   UKSH, Campus Kiel, Klinik für Innere Medizin I,Bereich Hepatologie/Transplantationshepatologie, Kiel, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung: Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) wird die Krankenhauslandschaft grundlegend umgestalten. Eine solche Veränderung hat zwangsläufig auch Auswirkungen auf die ärztliche Weiterbildung. Anhand der bisher vorliegenden Gesetzestexte deutet sich an, dass die ärztliche Weiterbildung und die dafür notwendige Personalausstattung in der anstehenden Krankenhausreform bisher nicht ausreichend adressiert wurden. Insbesondere die Leistungsruppenplanung droht zu einer stärkeren Zentralisierung der weiterbildungsrelevanten Versorgungsinhalte zu führen. Dies kann nur durch eine an die Weiterbildungsstruktur adaptierte Umsetzung der Leistungsgruppen, eine intensivierte Weiterbildungskoopperation in der transsektoralen Patientenversorgung und innovative Finanzierungskonzepte für die Weiterbildung vermieden werden.

Methoden: Im Rahmen einer Umfrage an die wesentlichen Organisatoren der ärztlichen Weiterbildung (Universitäten, Bundesärztekammer, Landesärztekammern et al.) wurden die aktuellen Konzepte zur Sicherstellung der ärztlichen Weiterbildung unter den Bedingungen des KHVVG erfragt.

Ergebnisse/Schlussfolgerungen: Anhand des Rücklaufs wird deutlich, dass noch nicht alle an der Weiterbildung beteiligten Spitzenveränden in Deutschland strukturierte Weiterbildungkonzepte unter den neuen Rahmenbedingungen des KHVVG erstellt haben. Insbesondere die Umsetzung einer Kliniks- und Sektoren-übergreifenden Verbundweiterbildung ist flächendeckend noch nicht erfolgt. Auch das Portfolio für eine planmäßig-curriculare Weiterbildungsrotation erscheint überschaubar. Als Instrumente wären befristetet Beurlaubungen als dienstliche Aufgabe oder entsprechend gestaltet Arbeitnehmerüberlassungen zwischen verschienden Trägern denkbar. Zusätzlich müssen die zeitlichen Abläufe bei der Genehmigung einer Weiterbildungsermächtigung durch die Landesärztekammern neu gedacht werden. Letztendlich muss auch über neue Konzepte zur Vergütung der Weiterbildung nachgedacht werden. Neue Konzepte zur ärztliche Weiterbildung unter den Bedingungen der anstehenden Umsetzung des KHVVG müssen jetzt zeitnah etabliert werden, um die exzellente ärztliche Versorgung in Deutschland weiterhin zu gewährleisten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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