Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1811154
Etablierung eines Evidenz-basierten und Bedarfs-adaptierten chirurgischen Weiterbildungscurriculums – Stellenwert der kontinuierlichen Evaluation
Einleitung: Ein allgemeingültiges Curriculum zur Weiterbildung als Leitstruktur erscheint sinnvoll, aber lokale Besonderheiten und auch Limitationen werden nicht berücksichtigt. Daher haben wir ein Weiterbildungscurriculum erschaffen, dass die vorliegende Evidenz zu bestimmten Ausbildungstools als auch den Bedarf der eigenen Klinik vereint.
Ziele: Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin das Curriculum kontinuierlich zu evaluieren und weiter zu entwickeln.
Methodik: Im Juli 2023 erfolgte eine anonyme online-basierte Umfrage unter den Weiterbildungsassistenten. Ergänzend zu dieser Umfrage führten wir eine Literatur-Recherche zum Thema ärztliche Weiterbildung mit Schwerpunkt chirurgische Weiterbildung durch. Zunächst erfolgte im Abstand von drei, dann sechs und letztlich neun Monaten eine Re-Evaluation durch eine anonyme online-basierte Umfrage unter den Weiterbildungsassistenten, Oberärzten und der Klinikleitung. Zusätzlich wurde auch in den jährlichen Weiterbildungsgesprächen ein Feedback zur Nutzung und Sinnhaftigkeit der einzelnen Tools des Curriculums eingeholt.
Ergebnis: Das Curriculum definiert „klinische Rotationen“, das „Mentoring“, sieben „EPAs“ (entrusted professional activities) für die Basisweiterbildung, eine „Zuordung der erforderlichen Eingriffe (Richtzahlen) – Weiterbildungsjahr“ und integriert die von der CAJC veröffentlichten „OP-Teilschritte“. Es wurde das „Gießener OP-Feedback (GOP)“ etabliert für Ausbildungseingriffe etabliert und ein „Curriculum Forschung“ sowie ein „Curriculum Lehre“ eingeführt. Auch interne und externe „Fortbildungen“ sind beschrieben. Die Einführung des Curriculums erfolgte im September.2023. Die Re-Evaluationen führten wir im Dezember 2023, im März und September 2024 und bei den Weiterbildungsgespräche im Oktober 2024 durch. Das Curriculum wurde von allen als sinnvoll erachtet, hierbei ergaben sich jedoch Diskrepanzen zwischen Weiterbildungsassistenten und Oberärzten. Eine Diskrepanz ergab sich auch zwischen Sinnhaftigkeit und Art der Umsetzung. Als Grund ließen sich vor allem administrative Hürden eingrenzen. Es erfolgte jeweils Adaptationen des Curriculums.
Schlussfolgerung: Mit Hilfe des Weiterbildungscurriculums ist ein Leitfaden entstanden, der als Grundlage zur Gestaltung der Weiterbildung vor Ort dient. Es ist ein dynamischer Rahmen, der gemäß Kern-Zyklus ständiger (Re-)Evaluation und optimierender Überarbeitung unterliegt.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany