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DOI: 10.1055/s-0045-1811162
Biologische Augmentation der Hiatoplastik in der ‚Hepatic Shoulder Technik“ eine Fallserie
Authors
Hintergrund: Die Versorgung von Hiatushernien gehört in vielen Hernienzentren zum Standard, die bevorzugte Laparoskopie wurde bereits in die Leitlinie aufgenommen. Ob zusätzlich zur Hiatoplastik eine Fundoplikatio erfolgen soll, wird tailored approached entschieden. Ob eine 360° oder eine Hemifundoplikatio erfolgen soll hängt sowohl vom Pat. als auch von der Erfahrung der Behandelnden ab. Bei großen Hiatushernien soll die Hiatoplastik zusätzlich zum Nahtverschluss mit einer Augmentation verstärkt werden. Die Augmentation mittels Kunststoffnetz wird seit Jahren aufgrund frgl Komplikationen am Ösophagus diskutiert. Es gibt allerdings auch eine Alternative: die Verwendung von autologes Material wie bei der Hepatic Shoulder Technik.
Kasuistik: Wir stellen 3 Fälle vor mit sympt. paraöso. Hiatushernien, jeweils mit partiellem Upside-down Magen. Bei 2 Fällen handelt es sich um primäre Hernien, bei 1 Fall um ein Rezidiv nach lap. Fundoplikatio nach Toupet vor 2J. Zur Vorbereitung erhielten alle Pat. eine ÖGD, Breischluck und beantworteten einen von uns entwickelten Refluxanamnesebogen. Eine Pat. erhielt zusätzlich eine native CT-Abd. und 1 Pat. erhielt eine CT mit 3D-Reko. des Gastro-Öso- Überganges, sowie eine pH- und Manometrie.
Alle Pat. erhielten einer lap. paraösophago-paragastrale Adhäsiolyse, eine Resektion des Bruchsackes mit Reposition des Magens und ösophagogastralen Übergangs, eine posteriore und anteriore Naht-Hiatoplastik sowie eine Nahtaugmentation in Hepatic Shoulder Technik. Hierüber wird der linke Leberlappen am Zwerchfell vom Lig. triangulare bis zum Lig. falciforme gelöst und auf die Hiatusnaht transponiert. Der dist. Ösophagus kommt ventral der Leber zu Liegen. Zudem erfolgte eine funkt. Rekonstruktion des Unteren Ösophagussphinkters.
Postop. erhielten alle Pat. eine Ösophagusbreischluck mit nachfolgende stand. Kostaufbau, eine PPI Therapie mit Pantoprazol 40mg/4 Wo., die Empfehlung zur körperliche Schonung für 3Mo. und ÖGD nach 1J. Alle Pat. wurden zwischen den 3. und 5. postop. Tag entlassen. Nach 3 Mo. waren alle Pat. beschwerdefrei ([Fig. 1] [2]).




Diskussion: Die Hepatic Shoulder Technik ist eine wenig verbreitete Technik der Hiatoplastik-Augmentation bei paraösophagealen Hernien, wobei auf die Implantation von Fremdgewebe verzichtet wird. Risiken wie Netzdislokation oder -Perforation sind nicht gegeben. Unsere Fallvorstellungen zeigen, dass die Hepatic Shoulder Technik technisch sicher sowohl für primäre als auch für Rezidiv paraösophageale Hernien ist.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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