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DOI: 10.1055/s-0045-1811445
Antenatale Steroidprophylaxe bei erhöhtem sFlt-1/PlGF-Quotienten – Eine retrospektive Analyse
Einleitung Das Einbeziehen des sFlt-1/PlGF-Quotienten zur Indikation einer antenatalen Steroidprophylaxe (ACS) wird nicht empfohlen.
Material und Methoden Die Bedeutung des sFlt-1/PlGF-Quotienten für eine ACS wird mittels retrospektiver Patientinnenkohorte mit Präeklampsieverdacht zwischen 22+0-33+6 SSW untersucht. Ein hohes Risiko charakterisiert sFlt-1/PlGF≥85. Eine ROC-Analyse berechnet den prädiktiven Wert von sFlt-1/PlGF für eine ACS-Indikation wegen drohender Frühgeburt, die verbleibende Zeit- und das Gestationsalter bei Geburt wird zwischen Hoch- und Niedrigrisikogruppe mit- und ohne ACS mit Kruskal-Wallis-Test verglichen.
Ergebnisse N=128 (18.2%) mit- und n=44 (6.3%) ohne ACS wiesen einen sFlt-1/PlGF-Quotient≥85 auf; n=463 (66.0%) ohne- und n=67 (9.5%) mit ACS einen sFlt-1/PlGF-Quotient<85. Eine ACS-Indikation mittels sFlt-1/PlGF-Quotient ergibt eine Area-Under-the-Curve von 0.914 (95% CI 0.888-0.940). Frauen mit ACS und sFlt-1/PlGF≥85 waren durchschnittlich noch 12.4 Tage bis Geburt in 29+3 SSW schwanger, vs. 1) Frauen ohne ACS und sFlt-1/PlGF≥85 mit 18.0 Tagen bis Geburt in 34+2 SSW (p=0.314 und p<0.001); 2) Frauen mit ACS und sFlt-1/PlGF<85, mit 31.3 Tagen bis Geburt in 32+0 SSW (p<0.001 und p=0.025) und 3) Frauen ohne ACS und sFlt-1/PlGF<85 mit 61.5 Tagen bis Geburt in 38+0 SSW (p 2x<0.001).
Schlussfolgerung Die Höhe des sFlt-1/PlGF-Quotienten sollte in die Entscheidung über eine ACS miteinbezogen werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. September 2025
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