Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1811478
STW 5-II und STW 5 modulieren gemeinsame Signalwege bei funktioneller Dyspepsie, Reizdarmsyndrom und gastroösophagealer Refluxkrankheit
Authors
Einleitung Zu den wichtigsten Störungen der Darm-Gehirn-Interaktion (DGBI) gehören die funktionelle Dyspepsie (FD) und das Reizdarmsyndrom (IBS), deren Symptome sich häufig mit denen der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) [1] überschneiden. STW 5-II, eine standardisierte Kombination aus 6 pflanzlichen Extrakten, ist für die Behandlung von FD und IBS indiziert und First-Line-Therapie für FD [2]. STW 5, von dem es abgeleitet wurde, wird ebenfalls bei FD und IBS eingesetzt [3].
Ziel Wir haben die Signalwege analysiert, die von STW 5-II und STW 5 moduliert werden und mit den Pathomechanismen der 3 genannten Erkrankungen in Verbindung stehen, um unser Verständnis der Wirkungsweise von STW 5 und STW 5-II sowie der gemeinsamen Pathomechanismen der DGBIs zu verbessern.
Methoden Wir analysierten Daten (Deep Sequencing, RT-PCR, Microarrays, ELISA, Proteom Profiling) aus unseren früheren Studien [4] [5] [6]. Bei diesen wurden Kolon-Zellen mit STW 5-II und seinen einzelnen Komponenten behandelt. Zudem wurden HET1a-Zellen und Ösophagusgewebe von Sprague-Dawley-Ratten mit STW 5 und den enthaltenen einzelnen Extrakten behandelt.
Ergebnisse Die von STW 5-II bzw. STW 5 modulierten Signalwege stehen bei allen 3 Modellen in Zusammenhang mit Immunreaktionen, z. B. der Immunreaktion vom T-Helfer-Typ 1, der Regulierung von Zytokinen (Interferon, Interleukin [IL]-1, IL-2, IL-6, IL-8, IL-10, IL-12) und der Mastzellaktivität, aber auch mit Funktionen, die mit der Muskelaktivität und dem Transport (Zellverbindungsproteine, Vasokonstriktionen) sowie mit neuronalen Aktivitäten zusammenhängen. Die Wirkungen der einzelnen Extrakte waren nicht additiv.
Schlussfolgerung Die modulierten Signalwege stehen im Zusammenhang mit funktionellen Aktivitäten, die für die Behandlung von FD, Reizdarmsyndrom und GERD relevant sind. Weitere Analysen sind erforderlich, um ihr Zusammenspiel besser zu verstehen, was die Voraussetzung für personalisierte Behandlungsansätze ist.
Publication History
Article published online:
08 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Huang Y. et al. Front Microbiol 2024; 15: 1343564
- 2 Storr M. et al. Z Gastroenterol 2025; 63: 403-422
- 3 Oude Nijhuis RAB. et al. J Neurogastroenterol Motil 2024; 30: 54-63
- 4 Ulrich-Merzenich G. et al. Planta Med 2021; 87: 1281
- 5 Shcherbakova A. et al. Planta Med 2022; 88: 1548
- 6 Abdel-Aziz H. et al. Mol Med 2016; 21: 1011-1024