Zeitschrift für Phytotherapie 2025; 46(S 01): S34-S35
DOI: 10.1055/s-0045-1811495
Abstracts
7. Young Researcher Academy
24.–25. September 2025, Hannoversch Münden

Affinität von Oxidationsprodukten des Grünteecatechins EGCG und deren Einfluss auf das Proteom von HepG2-Zellen

Authors

  • J Gröne

    1   Institut für Lebensmittelchemie, Universität Münster, Münster Deutschland
  • M Behrens

    1   Institut für Lebensmittelchemie, Universität Münster, Münster Deutschland
  • M Esselen

    1   Institut für Lebensmittelchemie, Universität Münster, Münster Deutschland
 

Epigallocatechingallat (EGCG) ist das abundanteste Polyphenol in grünem Tee mit 5–15% in der Trockenmasse [1]. Diverse wissenschaftliche Forschungen konnten gesundheitsfördernde Eigenschaften von EGCG darlegen, welche häufig auf dessen antioxidatives Potenzial zurückzuführen sind [2] [3]. Wie in der Literatur beschrieben, ist EGCG nicht stabil unter Zellkulturbedingungen. Die dabei hauptsächlich gebildeten Theasinensine besitzen eine von EGCG abweichende Bioaktivität [4] [5]. Es ist bekannt, dass polymere Polyphenole, wie beispielsweise die Gruppe der Tannine, Proteinaddukte bilden [6]. In der vorliegenden Arbeit wurde die Wechselwirkung ausgewählter Oxidationsprodukte von EGCG mit bovinem Serumalbumin (BSA) und dem Proteom von HepG2-Zellen untersucht, um mögliche neue Wirkungsmechanismen aufzudecken.

Zur Untersuchung der Affinität der Oxidationsprodukte von EGCG zu Proteinen wird die Fluoreszenzquenchung von BSA angewandt. Des Weiteren wird die Auswirkung auf den α-Helix-Anteil in BSA mittels CD-Spektroskopie beleuchtet. Der Einfluss verschiedener Inkubationskonzentrationen der Theasinensine auf das Proteom von HepG2-Zellen wird mit einer Bottom up-Proteomikmethode mittels HPLC-MS/MS untersucht.

Die Oxidationsprodukte von EGCG zeigten eine Affinität zu BSA. Es konnte eine konzentrationsabhängige Senkung der Fluoreszenzsignale beobachtet werden. Auch ein verringerter Anteil an α-Helix in BSA wurde für 2 der 3 untersuchten Stoffe nachgewiesen werden. Dies bestätigt das Vermögen der untersuchten Stoffe auf die Sekundärstruktur von Proteinen zu wirken. Die Proteomiksanalyse ergab nach Datenverarbeitung mit der ©STRING Data Base eine Auswirkung auf ribosomale Proteine.

Die Untersuchungen tragen dazu bei, neue zelluläre Wirkungen von EGCG und abundanter Oxidationsprodukte zu charakterisieren und somit das postulierte gesundheitsprotektive Potenzial dieses Naturstoffes zu evaluieren.



Publication History

Article published online:
08 September 2025

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