Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2025; 53(05): 348
DOI: 10.1055/s-0045-1811978
Abstracts │ DVG

Beweismaterial Honig – einer Milbe auf der Spur

Authors

  • J Dittes

    1   Projekt ImBieSax, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    2   Praktisches Ausbildungs- und Lernzentrum, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
  • E Wurst

    3   Richard-Wagner-Straße 20, 71701 Schwieberdingen
  • I U Emmerich

    4   VETIDATA, Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
 

Zwischen Milben und Bienen bestehen eine Vielzahl biologischer Zusammenhänge. Verschiedenste Milbenarten können im Gemüll unter Bienenvölkern gefunden werden. Bedeutendster Vertreter ist Varroa destructor, die vor allem als Vektor für Bienenviren Schaden anrichtet. Daneben ist besonders aus amtlicher Sicht die Tropilaelapsmilbe als anzeigepflichtige Tierseuche relevant. Doch gibt es auch weitere Milbenarten, die in Bienenvölkern auftreten können.

Bei der Analyse eines Honigsediments eines flüssigen, klar gelben Honigs wurde per Filtration eine große Anzahl von Milben nachgewiesen und der Honig daraufhin gemäß § 4 Nr. 1 der HonigV beanstandet. Die daraufhin folgende mikroskopische Untersuchung von vier Milben zeigte 0,4 mm lange ovale achtbeinige Individuen mit zwei Paar langen Setae am caudalen Ende wie für viele astigmate Milbenarten typisch. Anhand der Position, Form und Länge der Setae am Idiosoma sowie der Form der Spermatheka handelt es sich um eine Tritonymphe der Art Carpoglyphus lactis.

Der auch als „Trockenobstmilbe“ bekannte Vorratsschädling kann im Gemüll von Apis mellifera auftreten und bei starkem Befall auch auf der Suche nach neuem Substrat in andere Bereiche des Bienenstocks wandern.



Publication History

Article published online:
15 October 2025

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