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DOI: 10.1055/s-0045-1812191
Retrospektive Analyse zu medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbrüchen nach der 12. SSW und der Einfluss des NIPT von 2008 – 2024
Authors
Hintergrund Ziel der Untersuchung war es die Indikationen, fetalen Pathologien und den Einfluss der Einführung des NIPT darzustellen.
Methoden Über 16 Jahre wurden 561 Fälle erfasst, in 544 Fällen war die Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dokumentiert. Insgesamt wurden ca. 30 Parameter analysiert, wobei besonders die Indikationen zum SAB im Bezug auf die Einführung des NIPT untersucht wurden.
Ergebnisse Von 561 Schwangerschaften, Durchschnittsalter der Schwangeren 32.1 Jahre, galten 63% als Risikoschwangerschaft. Im Schnitt erfolgte der Abbruch in der 22 SSW pm. In der Diagnostik zeigte sich bei 86% der Ultraschalluntersuchungen, 48.2% der fetalen Echokardiografien, 67.3% der Amniozentesen, 80.2% der Chorionzottenbiopsien, 26.9% der Chordozentesen und 76.5% der NIPTs ein pathologisches Ergebnis.
Bei Einführung des NIPT 2012 kam es zu einer signifikanten Veränderung zugunsten eines späteren SAB (p<0.01), während diese Veränderung 2022 bei Einführung des Tests als Kassenleistung ausbleibt (p=0.22).
Schlussfolgerung Die hohe Prävalenz von Fehlbildungen des ZNS sowie chromosomaler Anomalien belegt die diagnostische Relevanz pränataler Bildgebung und genetischer Untersuchungen. Obwohl man insgesamt eine Steigerung der Gesamtzahl der SAB wegen chromosomaler Anomalien erkennen kann, gab es nach der Einführung des NIPT als Kassenleistung 2022 keinen signifikanten Anstieg. Zudem sieht man in allen nicht chromosomal und nicht ZNS bedingten SAB eine Tendenz zu einem späteren Zeitpunkt nach der 24. SSW. Dies könnte eine Folge der, durch Einführung des NIPT, weniger durchgeführten ETS durch spezielle Pränataldiagnostiker sein ([Abb. 1]).


Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025
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