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DOI: 10.1055/s-0045-1812192
Vergleichende sonografische Messung der fetalen Thymusgröße in Einlings- und Zwillingsschwangerschaften (Comparative sonographic measurement of the fetal thymus size in singleton and twin pregnancies)
Authors
Hintergrund Ziel der Studie war es, die Thymusgröße gesunder Feten in Zwillings- und Einlingsschwangerschaften mithilfe der Thymus-Thorax-Ratio (TTR) zu vergleichen. Darüber hinaus wurde der Unterschied der TTR zwischen monochorialen und dichorialen Zwillingen untersucht. Außerdem wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen der Thymusgröße und dem Gestationsalter (GA) bei Geburt in Zwillingsschwangerschaften analysiert.
Methoden Beispielhafte Ultraschallaufnahme mit Darstellung des Dreigefäßblicks bei einem Zwillingsfetus in der 20+2. SSW mit Messung der Thymus-Thorax-Ratio (TTR=7.2/16.6=0.434). Die schematische Darstellung zeigt die Messpunkte, rot: Thoraxdurchmesser, blau: Thymusdurchmesser. St: Sternum, PA: Pulmonalarterie, Ao: Aorta, SVC: V. cava sup., Sp: Wirbelsäule
Die TTR wurde retrospektiv anhand von Bildern des Dreigefäßblicks aus pränatalen Ultraschalluntersuchungen im Zeitraum zwischen der 19+0. und 33+2. Schwangerschaftswoche bestimmt. Ausgewertet wurden Aufnahmen von 140 gesunden Zwillingsfeten (33 monochorial, 107 dichorial) sowie von 248 gesunden Einlingen.
Ergebnisse Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied der TTR zwischen Feten aus Einlings- und Zwillingsschwangerschaften (p<0.001). Berücksichtigte man ausschließlich Feten, die nach der 37+0. Schwangerschaftswoche geboren wurden, war diese Differenz nicht mehr signifikant. Zwischen monochorialen und dichorialen Zwillingen konnte kein Unterschied der TTR identifiziert werden. Ergänzend wurde ein Zusammenhang zwischen Frühgeburtlichkeit und erhöhter TTR festgestellt ([Abb. 1]).


Schlussfolgerung Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die TTR von Faktoren beeinflusst werden könnte, die mit Frühgeburtlichkeit assoziiert sind, während die Anzahl der Feten eine untergeordnete Rolle spielt. Die pränatale Messung der Thymusgröße könnte potenziell zur Vorhersage von Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburtlichkeit beitragen – sowohl bei Einlings- als auch bei Zwillingsschwangerschaften – allerdings nur in Kombination mit weiteren prädiktiven Variablen. Für die Generierung generalisierbarer Daten sollte der Einschluss von Mehrlingsschwangerschaften in Studien mit Vorsicht erfolgen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025
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