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DOI: 10.1055/s-0045-1812211
Isolierter pränataler Perikarderguss – eine retrospektive Analyse fetaler Verläufe und postnataler Diagnosen
Authors
Hintergrund Der isolierte Perikarderguss (PE) beim Feten stellt eine seltene pränatale Diagnose dar. Ziel dieser Studie war es, detaillierte Erkenntnisse zum intrauterinen Verlauf, potenziellen Komplikationen sowie zum postnatalen Outcome zu gewinnen, um die pränatale Beratung zu verbessern.
Methoden Retrospektive Analyse von Feten mit pränataler Diagnose eines isolierten PE an einem tertiären Pränatalzentrum von 2013 bis 2025. Erfasst wurden GA bei Erstdiagnose, sonographischer Verlauf, Interventionen, Komplikationen (Hydrops fetalis, Polyhydramnion), sowie das postnatale Outcome. Retrospektive Analyse von Feten mit pränataler Diagnose eines isolierten PE an einem tertiären Pränatalzentrum von 2013 bis 2025. Erfasst wurden Gestationsalter bei Erstdiagnose, sonographischer Verlauf, Interventionen, Komplikationen (Hydrops fetalis, Polyhydramnion), sowie das postnatale Outcome.
Ergebnisse 3/392 Fällen zeigten ein isolierten PE. Das mittlere GA bei Erstdiagnose lag bei 24,7 SSW (Range: 18–33 SSW), die initiale Ergussausprägung bei durchschnittlich 3,9 mm (Range: 2,3–6 mm). In zwei Fällen wurde ein Progress auf 22 mm bzw. 16 mm beobachtet, ohne kardiale Funktionseinschränkung. Zwei Fälle zeigten postnatal chromosomale Aberrationen, beide weiteren strukturelle Abnormalitäten.
Schlussfolgerung Isolierte fetale PE sind sehr seltene Befunde, die im Verlauf eine relevante Zunahme des Ergussvolumens zeigen können, ohne zwangsläufig hämodynamisch relevant zu sein. Trotz fehlender pränataler Begleitbefunde wurden postnatal in allen Fällen relevante Diagnosen identifiziert, was die Annahme eines tatsächlich isolierten Befundes infrage stellt. Seltene Diagnosen wie kardiale Tumore sollten differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden und insbesondere bei unklaren / atypischen sonographische Bildveränderungen als Ursache dieser angenommen werden. Eine umfassende genetische Diagnostik sowie die Überweisung an spezialisierte pränatalmedizinische Zentren mit interdisziplinärer Expertise sollten empfohlen werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025
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