Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S17
DOI: 10.1055/s-0045-1812213
Abstracts
Mündliche Beiträge

Ultraschallgesteuertes Coil-Embolization bei Plazenta Chorangiome. Machbarkeit Anhand zwei Fälle

Authors

  • J Jimenez Cruz

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • A Walter

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • F Recker

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • P Böckenhoff

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • A Geipel

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • C Meyer

    2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn, Deutschland
  • B Strizek

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
 

Hintergrund Plazentare Chorangiome sind benigne Tumoren der Plazenta. Ab eine große von 4cm sind sie mit einer perinatalen Mortalität von bis 40% durch fetale Anämie, Herzinsuffizienz und Hydrops. In dieser Fälle kann die Reduktion der Tumorperfussion sinnvoll sein. Das ultraschallgesteuertes Coiling stellt eine minimalinvasive Alternative für diese Zwecke.

Methoden Wir präsentieren 2 Fälle mit großen Chorangiome die mittels Coilemboliasation behandelt wurden. Fall 1: Eine 31-jährige G3/P2 in der 31+6 SSW mit einem Chorangiom der Vorderwandplazenta (9×8×10 cm) und fetaler Anämie sowie eine rechtsventrikulären Dysfunktion. Das Coiling wurde in der 32+3 SSW durchgeführt. Fall 2: Eine 19-jährige G2/P1 in der 20+6 SSW mit einem Chorangiom der Hinterwandplazenta (7×6×6 cm), fetaler Anämie und Kardiomegalie bei der im Verlauf eine progrediente fetale Herzinsuffizienz gefunden wurde. Das Coiling wurde in der 22+0SSW zusammen mit einer fetalen Transfusion durchgeführt.

Ergebnisse Im beiden Fälle konnte eine relevante Reduktion der Tumorperfusion und eine Verbesserung des fetalen Zustands erreicht werden. Im Fall 1 kam es 5 Tagen nach Intervention zum Blasensprung und wurde im Verlauf heimatnah entbunden. Im Fall 2 zeigte sich eine persistente Perfusion in einen kleinen Anteil des Chorangioms. Bei Verbesserung des fetalen Zustandes konnte die Prolongation der Schwangerschaft bis in die 32. SSW erzielt werden.

Schlussfolgerung Das ultraschallgesteuertes Coil-Embolization stellt bei großen, symptomatischen Chorangiomen eine minimalinvasive effektive Therapieoption zur Vermeidung fetaler Dekompensation dar. Entscheidend ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und das individuelle Management von Komplikationen im weiteren Schwangerschaftsverlauf. Fundierte Doplerkentnisse sind entscheidend für das Monitoring des Therapieerfolges.



Publication History

Article published online:
16 October 2025

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