Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S17
DOI: 10.1055/s-0045-1812214
Abstracts
Mündliche Beiträge

DEGUM-gefördertes Register für interventionellen Ultraschall: von der Pilotstudie zum nationalen Register

Authors

  • N Eder

    1   Krankenhaus Märkisch-Oderland, Strausberg, Deutschland
  • C Jenssen

    1   Krankenhaus Märkisch-Oderland, Strausberg, Deutschland
  • M Hauptmann

    2   Institut für Biostatistik und Registerforschung, Medizinische Hochschule Brandenburg “Theodor Fontane”, Neuruppin, Deutschland
  • M Kasper

    3   Brandenburgisches Institut für Klinischen Ultraschall (BIKUS), Medizinische Hochschule Brandenburg “Theodor Fontane”, Neuruppin, Deutschland
  • A Ignee

    4   Klinikum Würzburg Mitte, Juliusspital, Würzburg, Deutschland
  • D Merkel

    5   Brandenburgisches Institut für Klinischen Ultraschall (BIKUS), Medizinische Hochschule Brandenburg “Theodor Fontane”, Caritas Klinik Dominikus, Neuruppin, Deutschland
  • K Möller

    6   SANA Klinikum Lichtenberg, Berlin, Deutschland
  • M Ludwig

    7   Bundeswehrkrankenhaus, Berlin, Deutschland
  • S Burmeister

    8   Institut für Biostatistik und Registerforschung, Medizinische Hochschule Brandenburg “Theodor Fontane”, Neuruppin, Deutschland
  • D Nürnberg

    3   Brandenburgisches Institut für Klinischen Ultraschall (BIKUS), Medizinische Hochschule Brandenburg “Theodor Fontane”, Neuruppin, Deutschland
 

Hintergrund Prospektive multizentrische Daten zu Erfolgs- und Komplikations-Prädiktoren des interventionellen Ultraschalls (INVUS) sind selten. In Vorbereitung eines bundesweiten INVUS-Registers wurde eine Pilotstudie initiiert, um ein webbasiertes Dokumentationssystem zu implementieren.

Methoden Webbasierte prospektive Erfassung von Daten aus transkutan (TUS) und endosonografisch (EUS) gestützten diagnostischen oder therapeutischen abdominellen Interventionen in 9 Berlin/Brandenburger Zentren über 21 Monate.

Ergebnisse Von 1085 Interventionen (TUS: 724; EUS: 361) bei 950 Patienten waren 84% (TUS: 587; EUS: 324) diagnostisch und betrafen hauptsächlich Leber (n=473), Pankreas (n=179) und Lymphknoten (n=132). Therapeutische Eingriffe (16%; TUS: 137; EUS: 37) waren überwiegend Drainagen und Aspirationen von Flüssigkeitskollektionen. TUS-Interventionen wurden in 44% in Freihandtechnik, in 33% mit Biopsieaufsatz und in 15% mit Biopsie-Schallkopf durchgeführt. Für diagnostische EUS- Interventionen wurden FNA- gegenüber FNB-Nadeln bevorzugt. Insgesamt traten bei 144 Interventionen 169 unerwünschte Ereignisse (UE) auf, in 1,3% schwerwiegend (CTCAE Grad 4). Intra- oder postinterventionelle Schmerzen traten bei 5,3% bzw. 4,6% aller Eingriffe und bevorzugt bei jüngeren Patienten und Frauen auf. Bei 15 Patienten (1,4%) traten relevante Blutungen auf, meist innerhalb der ersten 24 Stunden (n=13). Infektionen (0,8%) waren selten, Todesfälle traten nicht auf.

Schlussfolgerung Schwere UEs nach TUS- und EUS-gestützten abdominellen Interventionen sind sehr selten. Für Aussagen zu Erfolgs- und UE- Prädiktoren sowie Vergleiche TUS vs EUS ist eine hohe Fallzahl erforderlich, die nur in einem mehrjährigen prospektiven nationalen Register erreichbar ist. Das DEGUM-geförderte INVUS-Register wurde 12-2024 mit 3 Modulen (Abdomen, Thorax, Gefäßzugänge) und aktuell 18 registrierten Zentren gestartet.



Publication History

Article published online:
16 October 2025

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