Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S20
DOI: 10.1055/s-0045-1812220
Abstracts
Posterbeiträge

Von der Metastase zum Abszess: CEUS-basierte Diagnostik als Wendepunkt im Therapiekonzept

Authors

  • F Mühlemann

    1   Spital Emmental Burgdorf, Burgdorf, Schweiz
  • C Arnold

    1   Spital Emmental Burgdorf, Burgdorf, Schweiz
  • D Weiss

    2   Spital Thun, Thun, Schweiz
 

Hintergrund Die Kontrastmittelsonographie (CEUS) hat sich zunehmend als wertvolles Instrument bei der Diagnose und Charakterisierung fokaler Leberläsionen etabliert. Sie liefert schnell und dynamisch wichtige Informationen, ist nebenwirkungsarm und im ambulanten Setting durchführbar. Wir präsentieren eine Fallserie von drei Patient:innen, bei denen CEUS entscheidend zur Diagnosestellung und zum Therapiemanagement beigetragen hat.

Methoden Drei Patient:innen mit unklaren Leberläsionen in der CT wurden mit CEUS untersucht:

  • Fall 1: Patient mit multiplen Leberläsionen, im CT nicht differenzierbar zwischen infektiösen oder neoplastischen Läsionen.

  • Fall 2: Patientin mit Cholangiosepsis, akuter Cholezystitis und Verdacht auf septierte Leberzysten.

  • Fall 3: Patientin mit Verdacht auf Lebermetastasen in CT und B-Bild-Sonographie.

In allen Fällen erfolgte eine ergänzende CEUS sowie wiederholte Verlaufskontrollen über mehrere Wochen im ambulanten Setting.

Ergebnisse CEUS lieferte in allen 3 Fällen entscheidende Zusatzinformationen:

  • Fall 1: Darstellung multipler Leberabszesse mit typischem Kontrastmuster.

  • Fall 2: Nachweis septierter Läsionen mit Randkontrastierung und perifokalem Ödem – cholangiogene Abszesse.

  • Fall 3: Abszess-typisches Kontrastmuster, im Gegensatz zu Metastasen in der CT.

Verlaufskontrollen zeigten in den Fällen 1 und 2 eine stetige Regredienz und Ausheilung unter antibiotischer Therapie. Im Fall 3 ebenfalls beginnende Regredienz unter laufender antibiotischer Therapie ([Abb. 1]).

Zoom
Abb. 1  Fall 1: 1a) CT unklar ob infektiös oder neoplastisch; 1b/c) B-Bild und CEUS zu Beginn; 1d) CEUS-Verlauf nach 2 Monaten | Fall 2: 2a) CT mit Verdacht auf septierte Leberzyste; 2b/c) B-Bild und CEUS zu Beginn; 2d) CEUS-Verlauf nach 1 Monat | Fall 3: 3a) CT mit Verdacht auf Lebermetastasen; 3b/c) B-Bild und CEUS zu Beginn; 3d) CEUS-Verlauf

Schlussfolgerung CEUS ermöglicht eine präzise Differenzierung von Leberläsionen und beeinflusst Therapieentscheidungen unmittelbar. Es ist ein effektives, nahezu nebenwirkungsfreies Verfahren, welches insbesondere auch für Verlaufskontrollen wertvoll ist. Unsere Fallserie zeigt das Potenzial von CEUS als integralen Bestandteil eines patientennahen Therapiemanagements, auch in der hausärztlichen Praxis und zur frühen Diagnostik.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025

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