Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S21
DOI: 10.1055/s-0045-1812223
Abstracts
Posterbeiträge

Unterschiedliche Veränderungen der longitudinalen versus der transversalen Muskelsteifigkeit bei Kniearthrose

Authors

  • A V Dieterich

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
  • K Skerl

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
  • M Azan

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
  • F Paskali

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
  • L Gizzi

    2   Fraunhofer Institute for Production Engineering and Automation, Department of Biomechatronics – Group for Applied Biomechanics and Biosignal Sensing, Stuttgart, Deutschland
    3   Universität Stuttgart, Institute for Modelling and Simulation of Biomechanical Systems, Stuttgart, Deutschland
  • G F Carvalho

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
  • M Kohl

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
  • A Haueise

    1   Hochschule Furtwangen, Fakultät III Health, Medical & Life Sciences, Freiburg, Deutschland
    4   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Freiburg, Deutschland
 

Hintergrund Kniearthrose (kOA) ist eine häufige Gelenkerkrankung, die mit Schmerzen, Funktionseinschränkungen und Muskelsteifigkeit einhergeht. Unklar ist, ob das subjektive Steifheitsgefühl mit objektiv messbarer Muskelsteifigkeit übereinstimmt. Aufgrund der Anisotropie der Muskulatur könnten sich Steifigkeitsveränderungen longitudinal (parallel zu den Fasern) oder transversal zeigen.

Methoden Die Scherwellen-Geschwindigkeit (SWV) wurde in beiden Schnittebenen bei 21 Personen mit diagnostizierter kOA, 21 alters- und geschlechtsgematchten Kontrollen sowie 20 jungen Kontrollen gemessen. Untersucht wurden die Muskeln M. gastrocnemius medialis und M. vastus lateralis unter vier Bedingungen: (a) Ruhe, (b) Halten des Unterschenkels gegen die Schwerkraft, (c) Stand auf beiden Beinen und (d) Einbeinstand.

Verglichen wurden Medianwerte, das Verhältnis longitudinaler zu transversaler Steifigkeit und Veränderungen bei Belastung mittels Kruskal-Wallis- und Wilcoxon-Tests. Zudem wurden Korrelationen mit patient-reported Outcomes untersucht.

Ergebnisse Bei kOA zeigte der M. gastrocnemius medialis im Stand eine signifikant geringere longitudinale Steifigkeit (P=0,033 bzw. P=0,019). Der M. vastus lateralis wies in Ruhe eine signifikant höhere transversale Steifigkeit auf (P=0,027). Insgesamt zeigte sich in der kOA-Gruppe eine Tendenz zu erhöhter transversaler und verringerter longitudinaler Steifigkeit. Die Verhältnisse deuteten auf geringere Steifigkeitsanpassung bei Belastung hin. Korrelationen mit KOOS und der Tampa-Skala belegen die klinische Relevanz beider Steifigkeitsrichtungen ([Abb. 1]).

Zoom
Abb. 1  Repräsentatives b-mode und SWE Bild des M. gastrocnemius medialis eines 24-Jährigen Probanden im Einbeinstand.

Schlussfolgerung Untersuchungen bei kOA sollten daher sowohl longitudinale als auch transversale Muskelsteifigkeit erfassen, da beide Parameter unterschiedlich betroffen sein können.



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Article published online:
16 October 2025

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