Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S36
DOI: 10.1055/s-0045-1812262
Abstracts
Posterbeiträge

Ein neues System zur sonografischen Tubuslagekontrolle

Authors

  • J Bentz

    1   Klinikum Links der Weser, Zentrale Notaufnahme, Bremen, Deutschland
  • C Grahl-Römer

    2   Universität Münster, Münster, Deutschland
  • D Damjanovic

    3   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • R Breitkreutz

    4   FOM Hochschule für Oekonomie & Management gGmbH, Frankfurt a.M. Campus, Deutschland
 

Hintergrund Die ösophageale Fehlintubation ist eine Komplikation mit potenziell letalem Ausgang bei Notfällen und cardiopulmonaler Reanimation (CPR). Standardlagekontrollverfahren ist Beatmung mit Auskultation und Kapnometrie bei ruhendem Tubus (Szenario Typ 1) oder die Beobachtung des Eindringens des Tubus zwischen die Stimmbänder während des Intubationsvorgangs (Szenario Typ 2). Das PoCUS-Verfahren mit sonografischer Tubuslagekontrolle ist eine interessante Alternative und hat das Ziel, das sog. double airway tract sign schnellstmöglich darzustellen oder auszuschließen. Es bietet dabei bis zu 97%ige Sensitivität und Spezifität mit dem Vorteil, dafür nicht beatmen zu müssen oder bei CPR die Herzdruckmassagen zu unterbrechen (Zeitvorteil der Vermeidung einer Hypoxie). Mangels System gibt es aber kaum Trainingsmöglichkeiten und für die These des mutmaßlichen Zeitvorteils bisher keine wissenschaftlich-prüfbaren Messungen.

Methoden Ein Block aus 15%iger ballistischer Gelatine (Gelita Ballistic 3 Typ A, Eberbach, Deutschland) wurde mit ähnlicher Konsistenz zu menschlichem Gewebe hergestellt. Platzhalter für Trachea und Ösophagus wurden so eingebracht, dass beide mit Hilfe von Konnektoren intubiert werden können und dies sonografisch untersucht werden kann.

Ergebnisse Die Sonogramme des Phantoms wirken nah-realistisch ([Abb. 1]), wenn man diese mit Sonogrammen von Menschen vergleicht. Es ist über Monate haltbar, kostengünstig, einfach in der Herstellung und mehrfach verwendbar. Man kann Trainingsysteme, z.B. Atemwegstrainer ohne oder mit CPR-Training, damit erweitern.

Zoom
Abb. 1  Sonogramme obere Zeile 1 vom Menschen, untere Zeile 2 vom Phantom

Schlussfolgerung Das PoCUS-Verfahren kann jetzt sehr einfach für beide klinische Szenarien trainiert werden, sowie während CPR. Unter der Annahme, dass dieses Verfahren schneller zum Ergebnis führt als die bekannten Lagekontrollverfahren, kann das erweiterte System in simulierten CPR für Zeitmessungen genutzt werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025

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