Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S37-S38
DOI: 10.1055/s-0045-1812266
Abstracts
Posterbeiträge

Implementierung der S2e-Leitlinie „Ersttrimester Diagnostik und Therapie @ 11-13+6 Schwangerschaftswochen“ – Eine Befragung in ambulanten Praxen

Authors

  • J Schipper

    1   Dr. Schmidt-Pich & Kollegen MVZ GmbH, Hannover, Deutschland
  • R Menkhaus

    2   Kinderwunschzentrum Minden, Minden, Deutschland
  • A Treier

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
  • V Dütemeyer

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
  • A-L Biermann

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
  • P Hillemanns

    4   Medizinsiche Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
  • C von Kaisenberg

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
  • L Brodowski

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
 

Hintergrund Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung der Implementation der Leitlinie seit ihrer Veröffentlichung sowie ihrer Auswirkungen auf ambulante Vorgehensweisen, die Umsetzung und etwaige Veränderungen im Praxisalltag.

Methoden Es erfolgte die Verteilung eines Fragebogens mit 36 Items zur Ersttrimesterdiagnostik und -therapie an niedergelassene Gynäkologen mit Schwerpunkt Screening in Niedersachsen und Ostwestfalen. Der Fragebogen umfasste sowohl Multiple-Choice- als auch offene Fragen. Die Fragen umfassten Informationen zur Struktur der Studienpopulation, die Darstellung obligatorischer und optional empfohlener Settings für die frühzeitige strukturierte fetale Fehlbildungsdiagnostik und Echokardiographie, die Basisbehandlungsschemata für das Ersttrimesterscreening sowie die Anwendung und Handhabung nicht-invasiver fetaler Testsysteme.

Ergebnisse 92,1% der 38 Befragten hatten zum Zeitpunkt der Befragung Kenntnis von der Leitlinie. Die obligatorisch empfohlenen Strukturen wurden von 92,1–100% der Teilnehmer durchgängig angegeben, die restlichen optionalen Settings von 7,9% bis 55,3%. Die Mehrheit der Teilnehmenden erachtet die Kombination biochemischer und Ultraschallmarker als Indikation für eine invasive Diagnostik. 71,1% der Einrichtungen bieten parallel zum Ersttrimesterscreening einen nicht-invasiven Pränataltest an, 65,8% der Teilnehmenden ein Präeklampsie-Screening. Die Teilnehmenden gaben an, dass die Veröffentlichung der Leitlinie tendenziell Auswirkungen auf den ambulanten Ansatz des Ersttrimesterscreenings hatte. Im Durchschnitt haben die Teilnehmenden ihre Praxis im Ersttrimesterscreening seit der Veröffentlichung der entsprechenden Leitlinie angepasst.

Schlussfolgerung Die in der Leitlinie dargelegten Empfehlungen haben bei den meisten ambulanten Fachärzten einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht und somit einen erheblichen Einfluss auf die Formulierung von Behandlungsalgorithmen. Die Ergebnisse betonen die Relevanz der DEGUM in der Erstellung von Leitlinien.



Publication History

Article published online:
16 October 2025

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