Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S44
DOI: 10.1055/s-0045-1812282
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Ultraschallgesteuerte Kryoabaltion bei fetalem kongenitalen pulmonalen Atemwegsmalformation (CPAM) Ein Fallbericht

Authors

  • J Jimenez Cruz

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • P Böckenhoff

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • F Recker

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • A Walter

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • A Müller

    2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Bonn, Deutschland
  • A Geipel

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • B. Strizek

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
 

Hintergrund Die kongenitale pulmonale Atemwegsmalformation (CPAM) ist eine seltene fetale Lungenfehlbildung, die selten zu pränatalen Komplikationen führen kann. Insbesondere große, mikrozystische CPAMs sind durch rasches Wachstum und Mediastinalverlagerung mit einem höherem Risiko für Hydrops und pränatale Komplikationen verbunden

Methoden Eine 35-jährige Patientin (G2 / P1) stellte sich in der 27+1 SSW mit einer großvolumigen linksseitigen CPAM, ausgeprägtem Mediastinalshift und Dextrokardie sowie massivem Polyhydramnion vor. Nach erfolgloser experimenteller Steroidgabe und wiederholten Amniondrainagen wurde bei progredienter fetaler Aszitesentwicklung und zunehmender kardialer Belastung in der 29+5 SSW eine sonographisch gesteuerte Kryoablation der CPAM als individueller Heilversuch durchgeführt.

Ergebnisse Die Intervention verlief komplikationslos und führte zu einem vollständigen Rückgang des fetalen Aszites, während die Größe der Raumforderung sonographisch stabil blieb. Im Verlauf kam es in der 31+4 SSW zum vorzeitigen Blasensprung mit unaufhaltsamer Wehentätigkeit. Das weibliche Neugeborene zeigte eine respiratorische Anpassungsstörung und wurde auf die neonatologische Intensivstation verlegt und im Verlauf an der CPAM operiert. Der pathologische Befund bestätigte eine zentrale Nekrose des Tumors.

Schlussfolgerung Dieser Fall unterstreicht die Möglichkeiten und Limitationen experimenteller fetaler Therapieverfahren bei schwerer CPAM nach erfolgloser konservativer Behandlung. Die Kryoablation zeigte sich als technisch durchführbare und histologisch wirksame Option, deren langfristiger Nutzen und Sicherheit jedoch weiterer Evaluation bedürfen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025

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