physioscience 2025; 21(S 03): S13
DOI: 10.1055/s-0045-1812376
Abstracts
Präsentationen/Presentations
PS 6

Wirksamkeit eines interprofessionellen Ansatzes zur Behandlung von Spastik – Studienprotokoll

Autoren

  • M Grinzinger

    1   REHAB Basel, Physiotherapie, Basel, Switzerland
  • T Clark

    2   Royal Hospital for Neuro-disability, Physiotherapie, London, United Kingdom
  • M Hund-Georgiadis

    3   REHAB Basel, Arztdienst, Basel, Switzerland
  • C Maguire

    1   REHAB Basel, Physiotherapie, Basel, Switzerland
 

Einleitung Spastizität ist beim Upper Motor Neuron Syndrome (UMNS) ein häufig beschriebenes Symptom und tritt in unterschiedlichen Schweregraden auf. Spastizität kann schmerzhaft und belastend sein und die Kosten für Rehabilitation und Pflege erhöhen. Obwohl in internationalen Leitlinien sowohl pharmakologische als auch nicht-pharmakologische Therapien empfohlen werden, bleibt der Einsatz insbesondere für nicht-pharmakologische Interventionen vage. Das Fehlen von Standardprotokollen, Ungenauigkeiten bei der Beschreibung von Interventionen sowie ein breites Spektrum von Zielen und Ergebnissen führen zu einer geringen Qualität der Evidenz. Die Festlegung individueller Behandlungsziele und die Hinzunahme standardisierter Messungen in Bezug auf diese Ziele führen nachweislich zu signifikant besseren Ergebnissen in Bezug auf Funktion und Schmerzen sowie zu einer Reduzierung der Kosten. Ziel dieser multizentrischen N-of-1-Serie ist die Evaluation der Wirksamkeit eines internationalen, multiprofessionellen Ansatzes bei der Behandlung von Patientinnen mit fokaler Spastik, die Botulinumtoxin (BoNT) und nicht-pharmakologische Interventionen erhalten.

Material und Methodik Für diese Forschung wird ein experimentelles Einzelfalldesign (SCED) mit den Phasen A-B-C verwendet, insbesondere eine N-of-1-Serie, um individuelle Effekte messen zu können. 30 Patientinnen aus 2 Zentren (CH, UK) werden eingeschlossen, welche aufgrund ihrer fokalen Spastik mit BoNT und nicht-pharmakologischen Maßnahmen durch zwei spezialisierte, interprofessionelle Teams behandelt werden. Als primäre Outcome-Messung wird die Goal Attainment Scale-light evaluiert.

Die Daten werden grafisch mittels „Cerelation-Line“ dargestellt und visuell auf Veränderungen zwischen den Phasen geprüft. Mit Cohen’s d werden die Effektgrößen zwischen den Phasen verglichen, Friedman's ANOVA und Wilcoxon-Tests mit post-hoc Bonferroni-Korrekturen werden verwendet, um statistisch signifikante Veränderungen zu testen. Bis zum Kongress werden vorläufige Daten vorliegen.

Zusammenfassung Um zukünftig ziel- und patientenorientierter zu behandeln, müssen die potenziellen Wechselwirkungen zwischen den Patientinnenmerkmalen und den verschiedenen Interventionen besser verstanden werden. Die Interventionen und die Dosierung der Behandlung in Bezug auf die individuellen Ziele der Patientinnen werden beschrieben und analysiert, um die Evidenz zu erweitern und eine Präzision der nicht-pharmakologischen Behandlungsempfehlungen zu ermöglichen. Dies würde zu einem besseren Verständnis beitragen, geeignete Interventionen für das Individuum zu identifizieren und anzuwenden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Oktober 2025

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